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Kirchenmitglieder: 49,7 Prozent

Was seit Jahresende 2021 abzusehen war und vor Ostern 2022 noch einmal prognostiziert wurde, hat sich nun, sozusagen ‚amtlich‘ bestätigt: der Anteil der Kirchenmitglieder ist unter die 50-Prozent-Marke der Bevölkerung gesunken: Er beträgt 49,7 Prozent. Das ist eine historische Zäsur, da zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche in Deutschland die Mehrheit der Bevölkerung kein Kirchenmitglied mehr ist.

Die EKD hatte – in Abweichung von der bisher gemeinsamen Veröffentlichung mit der Bischofskonferenz Mitte Juni des Jahres - bereits am 9. März 2022 ihre Mitgliederzahlen zum 31.12.2021 veröffentlicht. Nun hat die Bischofskonferenz die Zahl der Mitglieder der katholischen Bistümer zum 31.12.2021 in Deutschland veröffentlicht.

Basis für EKD-Schätzung und DBK-Zahlen sind die Auszählungen aus den Melderegistern. Unter dem Vorbehalt der Überprüfung der Zahlen für die kleineren Religionsgemeinschaften ergibt sich die folgende Übersicht: Katholiken 26,0 Prozent, EKD-Evangelische 23,7 Prozent.

Waren es in den vergangenen Jahren immer die EKD-Evangelischen, die vergleichsweise einen stärkeren Mitgliederrückgang zu verzeichnen hatten, so sind es 2021 die Katholiken: sie verlieren 547.000 Mitglieder, die EKD 511.000.

Das ist zum ersten Mal eine Verringerung der Mitgliederzahl um mehr als eine Million Mitglieder (1.058.000) und in der Zeitleiste der vergangenen Jahre von kontinuierlich ansteigenden Verringerungen (520.000 / 663.000 / 705.000 / 830.000 / 855.000 / 1.058.00) der Höchstwert.

Eine interne Aufschlüsselung für die katholische Kirche zeigt, dass die Kirchenaustritte wieder ein hohes Niveau erreicht haben, aber auch die Differenz zwischen Melderegistern und Statistiken des kirchlichen Lebens (in denen sich u. a. Wanderungsbewegungen darstellen und die Zahl der Katholiken, die sich nicht kirchlich haben beerdigen lassen) eine größere Rolle spielen als in den vergangenen Jahren.


(CF)