Kirchennutzung in Deutschland
fowid-Statistikbeobachter: Bei allen aktuellen Problemen der beiden großen Kirchen in Deutschland (vor allem Glaubwürdigkeits- und Akzeptanzprobleme sowie Mitgliederverluste) stellt sich ein besonderes Thema: Was tun mit den 44.000 Kirchengebäuden, wenn diese nicht mehr als „Gotteshäuser“ genutzt werden? Die Möglichkeiten sind vielfältig und die Akzeptanz sehr unterschiedlich.
In der ZEIT 51/2021 gibt es einen Beitrag von Julia Nolte und Nora Coenenberg „Ganz profan“, publiziert in der ZEIT-Serie „Wissen in Bildern“ – mit einer „Bestandsaufnahme in Grafiken“ –, denn „viele Kirchen in Deutschland werden nicht mehr als Gotteshaus genutzt.“
44.000 Kirchen verschiedenster Größenordnung (von der Kapelle bis zur Kathedrale) bestehen in Deutschland. In rund 1.000 Kirchen (587 katholischen sowie 382 evangelischen Gotteshäusern) wird kein Gottesdienst mehr gefeiert. Wie groß ist die Akzeptanz für eine andere Nutzung?
„So geht es auch: Vom Tanzsaal bis zur Moschee – eine Auswahl der neuen Möglichkeiten: Aus der Markuskirche in Saarbrücken wurde ein Tanzsaal. Die Lutherkirche in Heidenau verwandelte sich in Wohnungen, die Osterkirche in Hamburg in eine Kunstakademie. Die Lazaruskirche in Lübeck beheimatet heute eine Orgelbauwerkstatt. Aus der Eliaskirche in Berlin wurde das MACHmit! Museum für Kinder. Im Hamburger Stadtteil Horn verwandelte sich die Kapernaumkirche in die Al-Nour-Moschee.“
Die Daten dafür stammen aus der Studie: „Sakralität im Wandel: Religiöse Bauten im Stadtraum des 21. Jahrhunderts in Deutschland“ (Gebäudenutzung) sowie (forsa-Umfrage, 2017) im „Baukulturbericht 2018/19“ (S. 170/171) der Bundesstiftung Baukultur.
(CF)