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Passive Sterbehilfe, Terri Schiavo

Im April 2005 stellte das Institut für Demoskopie (IfD, Allensbach) eine Frage zur passiven Sterbehilfe in Deutschland: „Man spricht ja manchmal von passiver Sterbehilfe. Das bedeutet, dass der Arzt lebensverlängernde Maßnahmen einstellt, wenn der Patient ausdrücklich hat, dass er das wünscht. Sind Sie für oder gegen eine solche passive Sterbehilfe?“

Eine große Mehrheit ist für eine solche passive Sterbehilfe. 80 % der Befragten sind dafür, 8 % sind dagegen und 12 % bleiben unentschieden.

Gegenüber den Antworten auf dieselbe Frage ein Jahr zuvor hat sich die Zustimmung von 75 % (2004) auf 80 % (2005) erhöht.


Anmerkung: Einer der Gründe für eine größere Zustimmung zur passiven Sterbehilfe könnte in der seinerzeitigen in allen Medien geführten Diskussion um die Amerikanerin Terri Schiavo liegen, die bereits seit 15 Jahren im Wachkoma lag und deren Mann sich darum bemühte, dass die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet werden duften, damit seine Frau sterben konnte.

Im April 2005 hat das Institut für Demoskopie (IfD, Allensbach) 2064 Befragte hinsichtlich ihrer Meinung zur Diskussion um die passive Sterbehilfe für die Amerikanerin Terri Schiavo befragt: „In der amerikanischen Öffentlichkeit hat es in den letzten Wochen heftige Diskussionen über den Fall Terri Schiavo gegeben. Dabei ging es darum, ob eine Patientin, die 15 Jahre in einem so genannten Wachkoma gelegen hat, weiter künstlich ernährt werden sollte oder nicht. Haben Sie die Diskussion darüber näher verfolgt, oder haben Sie das eher am Rande mitbekommen, oder hören Sie davon jetzt zum ersten Mal?“

(Falls zumindest ‚am Rande mitbekommen’:)

„Wie ist Ihre Meinung: Finden Sie es richtig, in einem solchen Fall die künstlicher Ernährung einzustellen, oder finden Sie das nicht richtig?“

Auch für diese Situation - in der die Patientin seit 15 Jahren im Wachkoma lag, selbst keine Willenserklärung verfügt hatte und sich selber auch nicht äußern konnte - spricht sich eine deutliche Mehrheit der Befragten (56 %) für die Abschaltung der Geräte, d.h. die passive Sterbehilfe aus.

Jeweils 21 Prozent finden eine solche Entscheidung nicht richtig und 21 Prozent sind Unentschieden. Nur 2 Prozent der Befragten hören davon zum ersten Mal.

Anmerkung: Die große Zahl der Unentschiedenen (21 %) und die geringe Zahl der Uninformierten (2 %) verweisen darauf, dass dieses Thema - trotz der deutlichen Zustimmung - sehr kontrovers diskutiert wurde.