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Empirie der Weltanschauungen

In diesem Beitrag geht es zum einen um die kurze Darstellung der neuen Internet-Plattform http://fowid.de, d.h. das öffentlich zugängliche Datenarchiv der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (= fowid). Zum anderen wird eine kleine Auswahl von empirischen Befunden dargestellt und erläutert, die sich in diesem Datenarchiv finden lässt.

Von Carsten Frerk.

Da der Raum der schriftlichen Darstellung begrenzt ist, wird den Leserinnen und Lesern – die einen Internetanschluss besitzen – vorgeschlagen, zu den entsprechenden Beispielen das angesprochene Datenblatt bei http://fowid.de zu öffnen. Sie können es dort über die Suchmaske schnell finden. Für den Druck in humanismus aktuell wurden zehn Datenblätter ausgewählt und als Schwarz-weiß-Abbildungen aufbereitet.

Zum Projekt

Hinsichtlich Fragen der Öffentlichkeitsarbeit haben Vorstand und Kuratorium der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) schon bald nach Gründung der Stiftung erkannt, dass die Zeit-Ressourcen der Journalisten im „Tagesgeschäft“ sehr begrenzt sind, nur wenig Zeit zur eigenen Recherche bleibt und so nur die „gängigen“ oder spektakulären Themen bearbeitet werden (können). Daraus lautete die Schlussfolgerung: Wenn wir „unsere“ humanistischen Themen transportieren wollen, dann müssen wir den Medien die Informationen vorbereiten. Es war auch der Rückschluss aus konkreten Erfahrungen, dass Themen, die für die Medien aufgrund des dafür erforderlichen großen Zeitaufwands jahrelang nicht zu bearbeiten waren (z.B. Finanzen und Vermögen der Kirchen), aufgrund der dazu veröffentlichten Recherchen dann „medial“ wurden und eine vergleichsweise große Öffentlichkeit fanden.

Adressat sollte aber auch gleichzeitig und direkt die „allgemeine Öffentlichkeit“ aller Bürgerinnen und Bürger sein, denn häufig genug mangelt es in Diskussionen und Weltsichten empfindlich an Informationen über Einstellungen und gesellschaftlichen Tatsachen, die es aufzubereiten galt. Gleichzeitig ging es der GBS bei der „Anstiftung“ dieses Projektes auch um eine politische Dimension der selbstkritischen Überprüfung eigener Positionen. Ein Beispiel: Der Abzug der Kirchensteuer auch vom Arbeitslosengeld konfessionsloser Arbeitsloser.

Das Bundesverfassungsgericht hatte 1974 festgelegt, dass dieser Abzug rechtens sei, solange eine qualifizierte Mehrheit der Arbeitnehmer Mitglied in einer der beiden großen zur Kirchensteuer berechtigten Kirchen wäre. Bei den vielen Kirchenaustritten und der Aussage der Kirchen, dass insbesondere (steuerpflichtige) Erwerbstätige austreten würden, um die Zahlung der Kirchensteuer zu vermeiden, waren viele der Meinung, dass die Zahl der Kirchenmitglieder unter den Erwerbstätigen schon deutlich unter der Hälfte der Arbeitnehmer liegen müsste / würde.

Erst die eigene Analyse empirischer Daten zur Struktur der Kirchenmitglieder zeigte, dass die Konfessionslosen der falschen Darstellung der Kirchen auf den Leim gegangen waren, denn es sind mitnichten nur die Kirchensteuerzahler, die aus der Kirche austreten – ganz im Gegenteil. Der Kirchenaustritt ist nur die letzte Konsequenz einer inneren Entfremdung und intellektuellen Abwendung von der Kirche. Auch unter den Erwerbstätigen ist der Anteil der Kirchenmitglieder nicht sehr viel anders als in der gesamten Gesellschaft.

Viele gerichtliche Klagen von betroffenen konfessionslosen Arbeitslosen waren also von vorneherein vergeblich und – nachdem sich die Mitgliederzahlen in Richtung der tatsächlichen Unterschreitung einer deutlichen Mehrheit bewegen, hat die Bundesregierung den (fiktiven) Abzug der Kirchensteuer beim Arbeitslosengeld generell und sozusagen „geräuschlos“ beendet.

Informationsgesellschaft und Alltag

Der Alltag – im Lesen der Zeitung, von Nachrichtenmagazinen, im Schauen der Fernsehmagazine – ist normalerweise ein Nebeneinander von überquellenden aktuellen Daten, die bald – wenn nicht bereits am nächsten Tag – schon wieder vergessen sind.

In den empirischen Wissenschaften gibt es große Mengen vorhandener Daten, die aber in Archiven, Bibliotheken und Zeitschriften für die Öffentlichkeit wie vergraben liegen. Diese Daten gilt es zu erhalten und die verborgenen Schätze der wissenschaftlichen Forschung in das Licht der Informationsmöglichkeit (zurück) zu holen. In diesem Sinne versteht sich die Forschungsgruppe mit ihrem – von jedem Internetanschluss weltweit – zugänglichen Datenarchiv als ein „Scharnier“ zwischen empirischer Arbeit, Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Um die Bewahrung dieses Ziels zu gewährleisten, ist die Zusammensetzung der Forschungsgruppe so erfolgt, dass sie zwar einen fachlich-professionellen Schwerpunkt hat, jedoch mit einer „Umkränzung“ aus allgemeinem Wissen und „gesundem Menschenverstand“ vor einem eigenen „Abheben“ in eine nicht mehr vermittelbare Differenziertheit gesichert wird.

Weltanschauungen?

Das Projekt hat bewusst keine Begrenzung auf eine präzise Definition vorgenommen. Wird z.B. im Grundgesetz unterschieden zwischen Religionsgesellschaften und Weltanschauungen, dann ist damit eine Unterscheidung in religiöse und weltliche Organisationen intendiert. Beides ist bei fowid erfasst. Doch wie misst man „Weltanschauungen“? Den Humanismus oder die Religion kann man ja nicht befragen. Es sind folglich die aus Weltanschauungen konkret oder diffus abgeleiteten individuellen Weltbetrachtungen und -bewertungen, die sich empirisch erfassen und darstellen lassen.

Zudem hat sich gezeigt, dass für die Interpretation „weltanschaulicher Daten“ (z.B. die Zahl der Kirchenmitglieder) andere Organisationsdaten (z.B. die Mitgliederzahlen von Parteien und Gewerkschaften) bekannt sein sollten, um im Vergleich das Allgemeine vom Besonderen unterscheiden zu können.

Empirische Daten

Empirie heißt eigentlich „Erfahrung“ und wird häufig mit Statistik gleich gesetzt. fowid hat ein breiteres Verständnis von Empirie: Es sind alle möglichen Informationen, die „intersubjektiv“, d.h. die überprüfbar und sachbezogen sind und auch bestehen bleiben, wenn man nicht mehr daran glauben sollte. Öffentlich verfügbar sind staatliche, kirchliche und demoskopische Datenquellen – und zwar vorhandene Umfragen sowie eigene fowid-Erhebungen – sowie Literatur und Informationen aufgrund von eigenen Recherchen.

Staatliche Datenquellen: Dafür sind vor allem das Statistische Bundesamt und die Statistischen Landesämter zu nennen, aber auch beispielsweise die Statistiken des Deutschen Städtetages und die Statistik-Ämter einzelner Städte.

Kirchliche Statistiken: Dabei handelt es sich um kircheninterne Datenerhebungen und -veröffentlichungen, vor allem vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, sowie von allen einzelnen Bistümern und Landeskirchen. Zudem gibt es eine ganze Anzahl von kirchlichen Einrichtungen (z.B. das Hilfswerk Misereor), die eigene Daten zu ihrer Tätigkeit veröffentlichen.

Demoskopische Daten: Bei den vorhandenen Daten stellt das Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln eine beinahe unübersehbar große Anzahl von demoskopischen Studien der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zur Verfügung. Wie ein Mitarbeiter des Zentralarchivs es einmal fröhlich beschrieb: „Ein hinreißendes Angebot zu günstigen Preisen“ und eine wahre Schatzkammer der Sozialwissenschaften. So gut wie alle wissenschaftlichen und mit öffentlichen Mitteln geförderten Studien sind dort archiviert und abrufbar.

Zudem gibt es gibt eine Vielzahl von Studien kommerzieller Umfrageinstitute, die zwar durchaus vorhanden, aber nur selten öffentlich zugänglich sind, wie z.B. die „Akzeptanz-Studie“ des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) vom Institut für Demoskopie in Allensbach. Bei diesen Daten hängt es von der Bereitschaft des Auftraggebers (beispielsweise Zeitungen oder Parteien) ab, ob sie für die Öffentlichkeit frei gegeben werden.

Ein spezielles Augenmerk liegt dabei auf eigenen fowid-Erhebungen. Gerade im Wissen darum, was alles schon gefragt wurde, wird manchmal deutlicher, was noch nicht gefragt oder zumindest bisher nicht veröffentlicht wurde. Im September 2005 hat fowid durch das forsa-Institut drei Fragen ins Feld geschickt (und will das jedes Jahr tun, wenn denn die finanziellen Mittel dafür eingeworben werden können) für Fragen, die bisher noch nicht gestellt wurden.

Literatur: Gerade in Büchern und speziell in wissenschaftlichen Zeitschriften liegen viele wichtige Forschungsergebnisse verborgen und es würde Jahre, Jahrzehnte brauchen, sie alle zu bearbeiten. Es kann also nur jeweils eine kleine Auswahl sein.

Recherche: Dies ist nun ein ganz weites Forschungsfeld. Hierher gehören alle Informationen und Daten, die beispielsweise mit der Organisation, der Struktur, der Finanzierung von Weltanschauungsgemeinschaften – z.B. die Verflechtungen zwischen Staat und Kirche, die Mitglieder humanistischer Verbände – etc. zu tun haben.

Daten / Informationen

Im folgenden werden – in der Reihenfolge der behandelten Datenquellen – einige aufbereitete Informationen vorgestellt, die sich bereits im Datenarchiv von fowid befinden. Zur Vereinfachung ist auf die Darstellung der jeweils zu den Grafiken vorhandenen „Zahlenkolonnen“ verzichtet worden, die aber im Datenarchiv vorhanden und einsehbar sind.

In den amtlichen Statistiken zu Weltanschauungsgemeinschaften wird z.B. die Religionszugehörigkeit von Hochzeitspaaren festgestellt oder Lebendgeborene werden nach der Religionszugehörigkeit der Eltern bzw. der Mütter gezählt.

Im fowid-Datenblatt Geburten und Religionszugehörigkeit der Eltern zeigt sich im Jahr 1964 der Gipfelpunkt in der Zahl der „Lebendgeborenen“ innerhalb eines Jahres und danach folgt der so genannte „Pillenknick“, d.h. die rasante Verringerung der Kinderzahl mit religiös homogenen Eltern. Die unteren Linien sind die damals so genannten „Mischehen“, bei denen dieser Pillenknick erheblich schwächer ausgeprägt ist.

Von den jeweils rund 400.000 Neugeborenen verringert sich diese Zahl bei den katholischen Eltern auf 200.000 Geburten, bei den evangelischen Elternpaaren sogar auf rund 150.000 Geborene pro Jahr. In den 1980er Jahren wendet sich die Kurve (d.h. die Zahl der Geburten) anscheinend wieder aufwärts, um sich dann jedoch wieder zu verringern.

Bevor wir jetzt jedoch lange Hypothesen aufstellen, ob möglicherweise die 1980er Jahre zukunftsfröhliche „Aufbruchjahre“ waren, in denen die optimistischen Paare mehr Kinder zeugten als vorher, verweist die dargestellte Seite des Datenblattes auf einen schlichten demografischen Effekt: 27 Jahre später (und das ist das mittlere Alter der werdenden Mütter) wiederholt sich der Gipfelpunkt und ebenso der „Pillenknick“ – allerdings auf einem niedrigerem Niveau als in den 1960er Jahren.

Um eine kurze Interpretation anzudeuten: Die Erfindung der Verhütungsmöglichkeit durch die „Pille“ wirkt sich gerade im religiös homogenen Milieu in einer Halbierung der Geburten- und damit Kinderzahl pro Familie aus. Es ist also nicht – wie es immer wieder mit dem Verweis auf ihre angebliche „Schuld“ behauptet wird – die Emanzipationsbewegung der „wilden 68er“, nein, es sind die vielen unbekannten braven katholischen und evangelischen Ehepaare in ganz Deutschland, die sich damals – mit weit reichenden Folgen – vom bedingungslosen Zeugungsauftrag ihrer Kirchen stillschweigend emanzipierten.

Was sich seit diesen Jahren – innerhalb der darauf folgenden rund vierzig Jahre – verändert hat, lässt sich auch mit einem anderem Datenblatt darstellen: Geburten, Religionszugehörigkeiten der Eltern/Mütter, 1960, 2003.

Zu sehen ist für 1960, dass es nur drei große Gruppen der elterlichen Religionszugehörigkeiten gibt, beide katholisch, beide evangelisch oder das eine und das andere. Die nichtehelichen Geburten und andere Weltanschauungen spielten damals keine Rolle. Nun ein Blick auf 2003: Zu sehen ist bei den Eltern eine bunte Mischung von elf unterschiedlichen Religionskombinationen, von denen keine mehr dominiert und bei denen die religiös homogenen Ehen in der Minderheit sind.

Diese Veränderungen zeigen sich in beeindruckender Klarheit auch in den Anteilen der Kirchenmitglieder bzw. der Konfessionslosen in Deutschland.

Bis 1987 hat es vier Volkszählungen in der damaligen Bundesrepublik Deutschland gegeben. In den Jahren 1950, 1961 und auch noch 1970 hat sich in den ersten zehn Jahren nichts und in den folgenden zehn Jahren nur wenig verändert. Es gibt 1950 und 1960 zu 96 % nur evangelische und katholische Kirchenmitglieder, mit einer leichten Mehrheit der Evangelischen. 1970 zeigt sich eine erste kleine Veränderung, indem der Anteil der Konfessionslosen auf 4 % steigt. Im Jahre 1987 ist der Anteil der Konfessionslosen bereits auf 11 % gestiegen, daneben gibt es bereits 3 % Muslime und die Anteile der beiden großen christlichen Kirchen nähern sich bereits der Marke von 40 %. Aufgrund der höheren Kirchenaustritte bei den Evangelischen stellen die Katholiken die größere Religionsgesellschaft.

1990 – nach der Wiedervereinigung – ist der Anteil der Konfessionslosen auf 22 % gestiegen, die Muslime nähern sich der Marke von 4 % und die beiden christlichen Großkirchen stellen noch jeweils rund 35 %, die Evangelischen wieder etwas mehr, denn die Kirchenmitglieder im Osten sind überwiegend evangelisch.

2004 – nach Fortschreibung der Daten aus den Volkszählungen – haben sich drei etwa drei gleich große Gruppen gebildet: jeweils 31 % Evangelische wie Katholiken und 33 % der Konfessionslosen. Wann dieser Trend der Verringerung der Mitgliederzahlen der beiden christlichen Amtskirchen beendet wird, kann niemand sagen.

Nun zu Informationen aus kirchlichen Quellen, die auch erste Hinweise für Gründe der sinkenden Mitgliederzahlen beinhalten. Das hier ausgewählte Beispiel ist das Datenblatt Gottesdienstteilnehmer, Katholiken, 1950-2003.

Obwohl die absolute Anzahl der Katholiken in Deutschland bis Mitte der 1960er Jahre steigt, stagniert die Zahl der Gottesdienstbesucher, d.h. relativ zu den Kirchenmitgliedern sinkt sie. In dieser Beziehung zwischen Kirchenmitgliedern und Gottesdienstbesuchern wird deutlich, dass der Anteil der Kirchgänger unter den Katholiken sich bereits seit 1950 kontinuierlich verringert, also kein aktuelles Phänomen der „Postmoderne“ ist.

Zu ergänzen wäre dieses Datenblatt durch Kirchenaustritte, Bayern, 1968-2003. Es zeigt zum einen, dass die Zahl der Kirchenaustritte in Bayern sich bei den Katholiken mehr verstärkt als bei den Evangelischen. Lagen die Austritte 1970 noch gleichauf, sind sie ab 1989 doppelt so hoch. Zusätzlich wird deutlich, dass die drei Jahre mit besonders hohen Austrittszahlen (1974) mit dem FDP-Kirchenpapier und (1987 und 1992) eigenartigerweise – und was einer inhaltlichen Klärung bedürfte – mit dem ersten und zweiten Papstbesuch parallel gehen.

Als dritte Datenquelle nun die Kombination von staatlichen und kirchlichen Veröffentlichungen. Es ist eine besonders „spannende“ Datenquelle, da in dieser Kombination sich die staatlichen Zahlen als insgesamt („Was geschah in der Gesellschaft?“) mit einem weltanschaulichen Aspekt („Wie haben bestimmte Gruppen reagiert?“) verbinden und Realitäten entstehen lassen, die für sich alleine relativ wenig aussagend wären.

Nehmen wir als erstes Beispiel das Datenblatt der (staatlichen) Eheschließungen und kirchliche Trauungen, 1953-2002.

 Wie unschwer zu erkennen ist, steigt die Zahl der Eheschließungen vor dem Standesamt nach ihrem Tiefpunkt 1978 wieder an, während die Zahl der kirchlichen Trauungen sich in einer stetigen Entwicklung abwärts befindet. Wie es bereits bei den Geburten zu sehen war, beginnt 1979 der zweite Anstieg der Hochzeiten, die sich als die – auf etwas niedrigerem Niveau – demografische Wiederholung der Nachkriegsjahre bis 1962 darstellt. Die gesellschaftliche Veränderung zeigt sich nun aber darin, dass diese Ehepaare sich jedoch nicht mehr in gleichem Maße (ca. 80 %) wie in den Jahren bis 1978 kirchlich trauen lassen, sondern dass sich dieser Anteil stetig verringert.

Die Vermutung, dass die „vielen“ muslimischen Eheschließungen dafür verantwortlich seien, ist falsch, denn so groß ist ihr Anteil nun wahrlich nicht. Wenn, sind es eher die katholischen Geschiedenen, die nicht ein zweites Mal kirchlich heiraten können.

Nach den aktuellsten Zahlen wurden im Jahr 2002 nur noch 29 % aller Eheschließungen in Deutschland auch kirchlich getraut (15 % evangelisch, 14 % katholisch). Rechnen wir die kirchlichen Trauungen prozentual auf alle Eheschließungen um, so wird ein seltener gerader linearer Trend deutlich, der – wenn er denn tatsächlich so bleiben sollte – bedeuten würde, dass es 2020 keine Brautkleider mehr in den Kirchen geben wird, weil es dann keine kirchlichen Trauungen mehr gibt.

In diesem Zusammenhang lassen sich auch noch zwei andere Aspekte feststellen, was die Wahrnehmung dieser öffentlich zugänglichen Daten betrifft. Die Kirchen tragen sicherlich keine Verantwortung dafür, dass sich ihre Gläubigen selbstbewusster und „moderner“ verhalten. Das passiert auch politischen Parteien und anderen Weltanschauungsorganisationen. Wofür jedoch insbesondere die Kirchen – und die ihnen nahe stehenden politischen Organisationen – die Verantwortung zu tragen haben, das ist ihre Verweigerung, sich mit der seit mehr als vierzig Jahren verändernden Situation aufgeschlossen zu beschäftigen. Statt nach Möglichkeiten und Wegen zu suchen – wie es beispielsweise in Dänemark geschah – den „modernen“ Formen des Zusammenlebens und der Lebensentwürfe gesellschaftliche und finanzpolitische Anerkennung zu verschaffen, verharrte sie in der bedingungslosen „Verteidigung“ der traditionellen „Familie“ – als heterogene, monogame Ehe mit kirchlichem Trauschein und möglichst vielen Kindern. Wenn also gerade konservative Stimmen die geringe Geburtenquote in Deutschland beklagen, dann ist das mehr als erstaunlich, da sie selber dazu beigetragen haben, indem sie notwendige, begleitende politische Veränderungen verhinderten.

In diesen Veränderungen zeigt sich auch die Chance bzw. die Notwendigkeit für „säkulare Dienste“, d.h. nicht-kirchliche Angebote, die „Höhepunkte des Lebens“ – wie Heirat und Geburt der Kinder – feierlich zu umrahmen, aus dem Alltag empor zu heben, um ihnen auch dadurch eine besondere Qualität zu geben. Wenn die Kirchen für diese Rituale nicht mehr in Anspruch genommen werden, ist eine Sinn-Lücke von anderen zu schließen.

Und, was sich in diesen Zahlen auch zeigt, ist die Verringerung „religiöser Milieus“, d.h. die gefeierten Ereignisse in den Kirchengemeinden (Taufen, Trauungen) „dünnen sich aus“, werden erheblich seltener, so dass die Selbstvergewisserung des gemeinsamen Tuns und Erlebens sich innerhalb der Kirchengemeinden „vor Ort“ beständig verringert.

Diese stärkere Verringerung der kirchlichen „Passageriten“ zeigt sich auch im Vergleich Lebendgeborene und kirchliche Taufen. Zwar werden immer noch deutlich mehr Kinder getauft, als dass kirchliche Trauungen stattfinden – d.h. Ehepaare, die sich nicht kirchlich trauen ließen, lassen ihre Kinder aber dennoch kirchlich taufen: Man weiß ja nie, wozu das gut ist, und die Kinder können sich dann später ja selber entscheiden.

Wurden in den 1950er Jahren noch rund 95 % aller in (West-)Deutschland Geborenen auch christlich getauft, so sind es nach den aktuellsten Zahlen (2002) nur noch rund 60 % der Geborenen. Und da Eltern, die nicht mehr kirchlich geheiratet haben vermutlich auch keinen religiösen Alltag (Tischgebet, Kirchgang, etc.) mehr pflegen, wird diese Taufe wohl eine äußerliche Angelegenheit bleiben.

Ein weiteres Beispiel für die Kombination staatlichen und kirchlichen Daten sind die Zahlen für das Kirchensteueraufkommen in Deutschland, 1968-2004 für beide großen Kirchen. Erst hatten die evangelischen Landeskirchen ein höheres Gesamt-Aufkommen, seit Mitte der 1980er Jahre ist es gleichauf und ab 1992 übertreffen die Katholiken das evangelische Aufkommen und sind trotz aller Einbußen mit – zur Zeit – 450 Millionen Euro jährlich im Vorsprung.

Als einer der kirchenimmanenten Gründe für diese Unterschiedlichkeit war weiter vorn die in den seit Mitte der 1970er Jahre zahlreicheren katholischen Geburten gesehen worden. Das bedeutet, dass der Altersaufbau der katholischen Kirchenmitglieder zur Zeit jünger und die Zahl der erwerbstätigen Kirchensteuerzahler unter ihnen dadurch wesentlich höher ist als für die Evangelischen, die vergleichsweise „überaltert“ sind, weil ihnen der entsprechende Nachwuchs fehlt.

Um einen der externen Gründe des sinkenden Kirchensteueraufkommens zu ergründen, ist das Datenblatt Kirchensteuer EKD vs. Lohn- und Einkommensteuer zu betrachten, und zwar hinsichtlich der jährlichen prozentualen Veränderungen des Steueraufkommens auf Einkommen wie der Kirchensteuer.

Es ist zu erkennen, wie sehr die Kirchensteuer als „Annexsteuer“ in allen Veränderungen parallel zu den Steigerungen bzw. Verlusten der staatlichen Steuer – wie der Beiwagen an einem Motorrad – angekoppelt ist. Eine steuertechnische „Gefangenschaft“, aus der sich die Kirchen aber – bislang zumindest – nicht „befreien“ wollen.

Wer also von den sinkenden bzw. stagnierenden Kirchensteuereinnahmen seit 1992 spricht, verkennt, dass die langfristigen Zuwachsraten schon seit den 1950er Jahren im negativen Trend liegen und nichts Neues sind. Ebenso sind die Veränderungen in den Geburten und in den Taufen nun bereits seit hinlänglichen Jahrzehnten bekannt.

Nun zu einigen Aspekten von demoskopischen Daten. Eine der beliebtesten Quellen von Umfragedaten sind die von ALLBUS (die ALLgemeinen Bevölkerungs-Umfragen der Sozialwissenschaften), die seit 1980 alle zwei Jahre ins Feld gehen und deshalb für verschiedene Fragen mehrere Messpunkte bieten. Diese ALLBUS-Daten sagen beispielsweise etwas über Konfessionslose und deren Altersaufbau, aus dem ersichtlich wird, dass rund die Hälfte der Konfessionslosen unter 44 Jahre alt ist, mit einem Schwerpunkt bei den 30-44-jährigen. Die Konfessionslosen sind von den drei großen Gruppen, die vergleichsweise jüngste, da bei ihnen (insbesondere in den alten Bundesländern) die älteren Jahrgänge kaum vorhanden sind.

Und dann ließ sich mit den ALLBUS-Daten eine Frage klären, die von einer Frau – die sich auf das Abitur vorbereitete – über zwei Ecken bei fowid ankam. Sie hatte gefragt: Wie hoch ist in Deutschland die Atheistenquote? Wir konnten eine empirisch begründete Antwort geben: 26 %. Grundlage dafür war, dass in wissenschaftlichen Umfragen nicht nur gefragt wird: „Glauben Sie an Gott?“ Es wird genauer nach der Gottesvorstellung gefragt: 1. Persönlicher Gott, 2. Höheres Wesen, 3. Weiß nicht was, 4. Kein Gott, kein höheres Wesen. Und diese vierte Gruppe, dass sind dann – als Annäherung – definitiv die „Gottlosen“.

Damit war natürlich auch eine andere Frage und eine weitere Antwort gegeben: Wie hoch ist denn die Christenquote in Deutschland? Von der Annahme ausgehend, dass Christen zumindest an einen persönlichen Gott glauben (müssen bzw. sollten), ist es unter den voran genannten Gottesvorstellungen die Kategorie 1, und dazu bekannten sich 24 % der Befragten.

Eine Verteilung Christenquote in den Bundesländern zeigt die Süd-Nordost-Unterschiede, d.h. im Saarland (37 %), Baden-Württemberg (34 %), Rheinland-Pfalz (32 %), Bayern (31 %), ehemaligen Berlin-West (30 %) und Nordrhein-Westfalen (29 %) leben überdurchschnittlich viele Menschen, die als „Christen“ zu verstehen sind. Nur im Saarland wird der Anteil eines Drittels signifikant überschritten.

Das warf dann wiederum eine weitere Frage auf: Wer sind den eigentlich in Deutschland die Atheisten hinsichtlich ihrer Religionszugehörigkeiten? Es ergab sich die Feststellung (im Datenblatt Atheisten nach Religionszugehörigkeit): Von den rund 20 Millionen „Atheisten“ in Deutschland waren im Jahr 2002 rund 57 % konfessionslos, 29 % evangelische Kirchenmitglieder, 12 % Katholiken und 1 % Nicht-Christen. Ein zumindest unerwartetes Ergebnis und ein weiteres Beispiel dafür, dass Religion und Weltanschauung anderen Linien folgen als nur den formalen Mitgliedschaften in einer Organisation.

Für diese Unterschiede der Mitgliedschaft in einer Kirche und ganz anderen Prinzipien der persönlichen Weltanschauung ist eine Frage beispielhaft, in der die Menschen gefragt wurden, wie ihre persönliche Übereinstimmung mit der Aussage sei: „Meine Weltanschauung folgt keiner religiösen Lehre“.

Von den Befragten sagten 47,7 % der Evangelischen „Folge keiner religiösen Lehre“, bei den Katholiken sind es noch 29,4 %, die sagen, dass die Aussage „voll zutrifft“ oder „eher zutrifft“. Diese doch eher überraschenden Ergebnisse finden ihr Pendant in den 13 % der Konfessionslosen, die in ihrer Weltanschauung sehr wohl einer religiösen Lehre folgen. Auch wenn die Konfessionslosen – wie auch bei anderen Fragen – insgesamt homogener als die Kirchenmitglieder antworten. So sind die Konfessionslosen eben nicht automatisch auch alle gleichzeitig nicht-religiös.

Für alle Befragten und damit im Rückschluss auf die Bevölkerung sind die beiden Grundorientierungen „religiös“ bzw. „nicht-religiös“ etwa gleich groß, d.h. repräsentieren jeweils die Hälfte der Bevölkerung. Diese Verteilung findet sich auch in vielen anderen Daten zur Religiosität.

Diese Fragwürdigkeit religiöser Weltanschauungen kann noch detaillierter befragt werden. Ein Beispiel: Das IfD Allensbach – ein Institut, das eher als konservativ und kirchenfreundlich gilt – hat einmal das Apostolische Glaubensbekenntnis in benennbare Einzelelemente unterteilt und den Glauben an einzelne Elemente des Apostolischen Glaubensbekenntnisses hinterfragt.

Der erste Eindruck ist, dass die Verteilungen für Katholiken und Protestanten weitgehend parallel verlaufen – die Katholiken sind wie stets etwas „gläubiger“ – was darauf hinweist, dass die Mitglieder beider Kirchen auf einem gemeinsamen kulturellen Hintergrund antworten.

Den geringsten Glauben findet das Element im Glaubenskenntnis, das mit Alltagswissen am ehesten überprüfbar ist, die Frage der so genannten „Unbefleckten Empfängnis“ – daran glauben noch 21 % der Protestanten und 38 % der Katholiken. An das Element, dass Jesus „gekreuzigt, gestorben und begraben“ wurde, glauben mehr als drei Viertel beider Konfessionen und ebenfalls so viele an einen unspezifizierten „Gott“. Für die damit verbundenen Elemente, dass Gott „Vater“ sei und „allmächtig“ ist der Glaube daran allerdings deutlich geringer, ebenso wie bei allen Jesus zugesprochenen Elementen, dass er vom „Tode auferstanden“ sei, „aufgefahren in den Himmel“ und „zur Rechten Gottes sitzt“ – das glauben nur noch weniger als die Hälfte der Katholiken und etwa ein Drittel der Protestanten. Beim Glauben an die „Vergebung der Sünden“ steigt der Anteil der Gläubigen dann aber wieder deutlich an.

Nun gibt es unter den vorhandenen Umfragen auch demoskopische Untersuchungen, in der eine Organisation repräsentativ fragen lässt, was für sie selber klärungsbedürftig ist. So hat der HVD von Allensbach eine „Akzeptanzstudie“ durchführen lassen, in der u.a. gefragt wurde, wer mit den drei humanistischen Prinzipien ganz oder überwiegend übereinstimme: 1. selbst bestimmtes Leben, das auf ethischen Grundlagen beruht, 2. ein Leben frei von Religion, ohne den Glauben an einen Gott, und 3. andere weltanschauliche und religiöse Auffassungen zu respektieren. Ein Ergebnis daraus haben wir als Datenblatt Humanisten nach Kirchenmitgliedschaft genannt: 54 % dieser bekennenden Humanisten sind Konfessionslose der ersten und zweiten Generation, aber 46 % sind Kirchenmitglieder – 28 % Evangelische und 18 % Katholiken. Und schon wieder stimmen die tradierten Zuordnungen nicht mehr.

Schlüsselt man dieses Ergebnis jetzt nach Humanistenquote, Bundesländer auf, so zeigt sich, dass die 7 % der Befragten, die ganz und gar mit diesen drei Prinzipien übereinstimmen, sich über das ganze Bundesgebiet verteilen und auch die 45 %, die „überwiegend“ mit diesen Prinzipien übereinstimmen, sich in ganz Deutschland finden lassen.


Internationales

Noch ein kleiner Ausflug ins Internationale: Manchmal ist es der vergleichende Blick, der die eigene Position klärt. Ein Datenblatt aus dem International Social Survey Programme, in dem 1998 in 31 Ländern den Befragten die Aussage „Religionen bringen mehr Konflikte als Frieden“ vorgelegt worden war und sie um ihre Meinung dazu gefragt wurden. Insgesamt 60 % aller Befragten in diesen 31 Ländern stimmen mit dieser Feststellung überein. Die geringsten Zustimmungen – d.h. dort werden Religionen als „Friedensbringer“ angesehen – finden sich in den religiösesten dieser Staaten, das sind die Philippinen, Russland und die USA. Die größten Zustimmungen zu der Aussage, dass Religionen mehr Konflikte bringen, finden sich dagegen in den evangelischen Staaten Skandinaviens.

Eigene fowid - Erhebungen

Im September 2005 hat das forsa-Institut im Auftrag von fowid drei Fragen erhoben, von denen im folgenden zwei der Fragen noch kurz vorgestellt werden. Die eine Frage lautete: „Nehmen wir einmal an, Sie würden heute erst als Erwachsener vor die Frage gestellt, ob Sie Mitglied in ihrer Kirche werden wollen. Würden Sie persönlich sich heute sicher, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder sicher nicht für eine Mitgliedschaft in ihrer Kirche entscheiden?“

Die im Datenblatt Heute als Erwachsener Kircheneintritt? aufgeführten Antworten waren auch für uns überraschend: Mehr als ein Drittel (37 %) der evangelischen Kirchenmitglieder würden heute wahrscheinlich nicht oder sicher nicht Mitglied ihrer Kirche werden und ebenfalls rund ein Drittel (34 %) der Katholiken würden heute ebenfalls wahrscheinlich oder sicher nicht Mitglied ihrer Kirche werden. Soviel als Hinweis zur Thematik der „Säuglingstaufe“.

Die zweite Frage lautete: „Die Kirche unterhält mit den Mitteln aus der Kirchensteuer ja auch viele soziale Einrichtungen. Einmal angenommen, die Kirche würde von den Einnahmen aus der Kirchensteuer nur einen sehr geringen Teil oder fast gar nichts für soziale Zwecke ausgeben. Wäre das für Sie persönlich ein Grund aus der Kirche auszutreten oder wäre das für Sie kein Grund?“

Jeweils die Hälfte der Katholiken (46 %) wie der Evangelischen Kirchenmitglieder (47 %) würden aus ihrer Kirche austreten, falls es so wäre. Die hypothetisch formulierte Frage ist allerdings die Realität, da von den Aufwendungen für Caritas und Diakonie nur 1,8 % aus Kirchensteuermitteln finanziert wird. Das ist ein erneuter Beleg dafür, wie die reichlich diffusen Darstellungen der beiden Kirche zu der Frage, wie und von wem ihre sozialen Einrichtungen finanziert werden, einen guten Grund hat – die Furcht vor den Austritten der Mitglieder, falls die tatsächliche Finanzierung bekannt werden würde.

Ausblick

Es bedeutete viel Arbeit und manches Geld, dieses Projekt Realität werden zu lassen. Der Anklang, den fowid.de gefunden hat, hat uns neue Motivation gegeben, die Arbeit Jahr um Jahr verstetigen zu wollen. Wir betrachten es als einen Baustein im Gebäude von Humanismus und Aufklärung, auf dem Weg zur weiteren Entwicklung eines evolutionären Humanismus.

Wie Immanuel Kant schrieb, sei Aufklärung „die Befreiung des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“. Unter „selbst verschuldet“ verstand er dabei das Verhalten, dass ein Mensch, der die Möglichkeit hat, sich über Zusammenhänge und gesellschaftliche Realitäten zu informieren, das nicht tut. In dieser Hinsicht ist fowid.de ein Angebot der Aufklärung an alle Menschen – insbesondere zwischen Flensburg und Passau, zwischen Frankfurt an der Oder und Düsseldorf, in den Städten und auf dem Land – die einen Internetanschluss besitzen, sich über Weltanschauungen in Deutschland informieren zu können. Es braucht jetzt eben keine Bibliotheken mehr, kein Studium von Fachzeitschriften oder das Aufspüren von versteckten Forschungsberichten – jeder kann sich jetzt entsprechend informieren.

Und – was die Beispiele der Datenblätter vielleicht nicht so deutlich zeigen konnten: Über uns selbst – die Konfessionslosen bzw. die Humanisten, was nicht deckungsgleich ist – haben wir aufgrund empirischer Daten recht wenig zuverlässige, allgemeingültige Kenntnisse. Das soll in Zukunft auch einer der Schwerpunkte der Arbeit sein, für diese mittlerweile rund 26 Millionen Bundesbürger genauere Beschreibungen zu erarbeiten.

[Anm. d. Red.: Inzwischen haben GBS und HVD die HUMAG, Humanistische Arbeitsgemeinschaft, gegründet, um fowid gemeinsam zu betreiben, einen Pressedienst vorzubereiten und weitere säkulare Verbände und Sponsoren einzubeziehen.]

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Erstveröffentlichung in humanismus aktuell, Heft 18, 2006: „Umworbene ‚dritte Konfesssion‘. Befunde über die Konfessionsfreien in Deutschland.“ Hrsg. im Auftrag der Humanistischen Akademie Berlin von Horst Groschopp, S. 34-50.