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Evangelikale: Trump / Konfessionslose: Clinton

Das PEW Forschungszentrum stellt in einer Untersuchung der Unterstützer von Donald Trump und Hillary Clinton fest, dass es in der amerikanischen Öffentlichkeit unwichtiger geworden ist, ob die Präsidentschaftskandidaten überzeugte Christen sind. Von den als Evangelikal registrierten weißen Wählern unterstützen 75 Prozent Trump, während von den Konfessionslosen 68 Prozent Clinton wählen.

In den diesjährigen Vorwahlen für die favorisierten Präsidentschaftskandidaten der Republikaner , Donald Trump, und der Demokraten, Hillary Clinton, zeigt sich - wie auch schon bei Romney vs. Obama in 2012 – klare Unterschiede in den Präferenzen hinsichtlich der Religionszugehörigkeit.

Von den registrierten Wählern, die als „weiße evangelikale Protestanten“ eingeordnet wurden, votieren 78 Prozent für den Republikaner Donald Trump, das ist mehr als der Republikaner Romney, der 2012 nur 72 Prozent dieser Gruppe auf sich ziehen konnte.

Im Lager der Demokraten ist es, was die Präferenz der Konfessionslosen anbetrifft – das sind die Wähler, die sich selbst als „Atheist“, als „Agnostiker“ oder „Glaube an nichts“ bezeichnet haben – beinahe spiegelbildlich: 67 Prozent votieren für Clinton. Das ist die gleiche Größenordnung wie für Obama, der 2012 aus dieser Gruppe 68 Prozent der Stimmen bekam.

In Anbetracht, dass beide Gruppen -die weißen Evangelikalen sowie die Nicht-Religiösen – gleich groß sind, 20 bzw. 21 Prozent aller Wähler, könnten sie für die Entscheidung in der Präsidentschaftswahl 2016 wichtig werden.

Während des Vorwahlkampfes hatte sich für Trump, dass viele evangelikale Führer gesagt hatten, dass Trump für sie nicht wählbar sei. Dennoch fühlt sich die Mehrheit der evangelikalen Wähler am besten durch Trump vertreten, der ihre Sorgen verstehe.

Für Clinton war ein Problem, dass die Nicht-Religiösen sich vorrangig für den demokratischen Kandidaten Bernie Sanders ausgesprochen hatten. Vor die Wahl gestellt, ob Donald Trump oder Hillary Clinton Präsident werden sollten, votierten sie für Clinton.

Das verweist darauf, dass beide Kandidaten nicht vorrangig durch ihre eigenen Programmatik / Persönlichkeit überzeugen konnten, sondern in größeren Anteilen eine Unterstützung bekamen, die aufgrund der Ablehnung des anderen Kandidaten erfolgte.

Die ‚reinen‘ Trump-Wähler unter den Evangelikalen (30 Prozent) werden von den Clinton-Gegnern (45 Prozent) übertroffen, ebenso wie die konfessionslosen direkten Wähler von Clinton (30 Prozent) von der Gruppe übertroffen werden (36 Prozent), die sie wählen, weil sie Trump nicht wollen.

Dabei zeigt sich, dass die weißen Evangelikalen Donald Trump so gut wie in allen Themen gegenüber Hillary Clinton bevorzugen.

Dass Religion/Nicht-Religion dabei nur eine Dimension ist, darauf verweisen die Wahlpräferenzen, wenn man weitere demografische und soziale Variablen berücksichtigt. Die schwarzen Protestanten und die hispanischen Katholiken wählen deutlich anders, als der Mainstream ihrer Religionen.

Galt es als unumstößliche Tatsache und Voraussetzung, dass ein Präsident der USA ein Mensch mit „starkem religiösen Glauben“ (als Christ) zu sein hatte, so hat sich diese Erfordernis in den vergangenen Jahren deutlich verringert. Diese Entwicklung zeigt sich nicht nur durch die größer werdende Gruppe der Nicht-Religiösen, sondern diese Erwartung verringert sich auch bei den US-Amerikanern, für die die Kirchen, Synagogen oder anderen Gottesdiensthäuser einen großen Anteil daran haben, soziale Probleme zu lösen.