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„Firmen Gottes“ in der Ukraine

Ein Bericht der Ukraine-Nachrichten verdeutlicht die Größenordnung und die Gründe für das Anwachsen „religiöser Organisationen“ in der Ukraine. Es geht um Vorteilsnahmen und Bereicherungen.

„Im Kulturministerium gibt es eine Abteilung für Angelegenheiten der Religion und der Nationalitäten. […] Nach den Angaben der Abteilung sind heute in der Ukraine 35.709 Satzungen religiöser Organisationen registriert. […]

Mit einer registrierten ‚Firma Gottes‘ lassen sich Steuern und kommunale Kosten sparen. So ist der Preis auf Gas etwa um die Hälfte günstiger als für normale Ukrainer – seit dem 1. Mai beträgt er 3,9 Hrywnja (ca. 14 Eurocent] pro Kubikmeter, für alle anderen beträgt er 6,8 Hrywnja [ca. 24 Eurocent]. Beim Finanzamt, wie uns von Juristen erklärt wurde, muss man sich hierfür als gemeinnützige Organisation registrieren lassen. Dann braucht man auch keine Steuern auf Geschenke, nicht-rückzahlungspflichtige Finanzhilfen und Spenden zahlen. Außerdem kann man mit allem handeln, was unter die Formulierung ‚Waren, welche die Prinzipien und Ideen der Organisation propagieren‘ fällt.“

Wie religiöse Organisationen in der Ukraine Geld verdienen wird an mehreren Beispielen benannt: Über Schenkungen und Spenden, Betrügereien, den Handel mit humanitären Hilfen, u.a. m.:

„Polizeilich werden bereits eine ganze Reihe solcher Fälle untersucht. Einer davon in der Oblast Winnyzja, wo aus den USA 15 Tonnen an Kleidung eingetroffen sind. Die Angehörigen der Gemeinde ‚Мiloserdnyj samarjanin‘ [Barmherziger Samariter], für die die Spenden bestimmt gewesen sind, haben diese niemals zu Gesicht bekommen. In Luzk verdächtigt die Polizei gleich mehrere Organisationen des Verkaufs humanitär gespendeter Sachen. Darunter: ‚Zarstwo Bosche‘ [Königreich Gottes], die Wolhynische Stiftung ‚Miloserdie‘ [Barmherzigeit], die ‚Nesawisimaja Christowaja Zerkow‘ [Unabhängige Kirche Christi], die wolhynische wohltätige Stiftung ‚Pletscho‘ [Schulter], die Bruderschaft des ukrainischen Kirchenkonzils der Christen evangelischen Glaubens ‚Otkrytaja Biblija‘ [Offene Bibel] und die wolhynische wohltätige Stfitung ‚Chanun‘.“

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Der Bericht wurde von Jewgenija Iwanowa und Natalia Grizenko verfasst und am 19. Juli 2016 in Westi Reportjor veröffentlicht. Übersetzer:   Matthias Kaufmann