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Wahlverhalten Bundestagswahl 2025

Fowid-Notiz: Die Forschungsgruppe Wahlen (für das ZDF) und Infratest Dimap (für die ARD) haben aus ihren Nachwahlbefragungen, die Bundeswahlleiterin aufgrund der vorläufigen amtlichen Endergebnisse in den Wahlkreisen Daten erhoben und veröffentlicht, die mit entsprechenden Grafiken einen Überblick über wesentliche Elemente des Wahlverhaltens und den Wahlergebnissen ermöglichen.

Das Wahlverhalten bei der Bundestagswahl lässt sich mit wesentlichen Elementen pointieren, die in Grafiken dargestellt werden.

- Gesamtergebnis

Die AfD ist zweitstärkste Fraktion nach der CDU/CSU geworden. Die bisherige Ampel-Koalition hat ihre Mehrheit verloren, die FDP ist nicht mehr im Bundestag vertreten.

- nach Altersgruppen

Je älter die Befragten, desto mehr wählen sie CDU/CSU und SPD, die beide bei den 60-Jahre-und -Älteren überdurchschnittliche Stimmenanteile erzielen. Je jünger die Wählerinnen und Wähler, desto mehr wurde die Partei Die Linke gewählt, die bei den jungen Erwachsenen (18-29 Jahre) ihre höchsten Anteile erhielt.

Ein Vergleich in den Altersgruppen zwischen den Gesamtergebnissen und den Anteilen für die Parteien in der Altersgruppe verdeutlicht diese Tendenzen noch klarer und zeigt zudem, dass die AfD bei den Jüngeren auf dem zweiten Platz liegt.

Bei der jüngsten Altersgruppe ist noch eine Differenzierung zu beachten: Die jüngeren Frauen wählen zu einem Drittel (35 Prozent) die Partei Die Linke, die jüngeren Männer (27 Prozent) die AfD.

Am pointiertesten wird es in der Gegenüberstellung „Jüngere Frauen in Städten“ (Linke und Grüne) vs. „Ältere Männer auf dem Land“ (CDU/CSU, SPD, AfD) dargestellt.

- Nach Konfessionen

Das Wahlverhalten nach Konfessionen zeigt die traditionellen Verteilungen: Die Protestanten wählen zwar auch vorrangig die CDU/CSU (29 Prozent) haben aber höhere Anteil für die SPD und für die AfD (jeweils 20 Prozent) als die Konservativen. Die Katholiken wählen überdurchschnittlich CDU/CSU (39 Prozent) und haben einen höheren Anteil bei der AfD (19 Prozent) als bei der SPD (15 Prozent). Die Konfessionsfreien wählen unterdurchschnittlich die CDU/CSU (22 Prozent), aber vor allem die AfD (24 Prozent) und ebenso überdurchschnittlich die Partei Die Linke (12 Prozent).

- nach Tätigkeiten

Bei den Arbeitern ist die die AfD (Gesamt 21 Prozent) bevorzugte Partei (38 Prozent), während die CDU/CSU vor allem von den Selbständigen (35 Prozent) und den Ruheständlern (39 Prozent) überdurchschnittlich gewählt wird.

- Bundestagswahlen 2025 und 2021

Der Vergleich der Anteile der Parteien an den Zweitstimmen der Bundestagswahlen 2025 gegenüber 2021 zeigt, dass die CDU in den östlichen Bundesländern verloren hat und die CSU in Bayern besser positioniert ist. Die SPD und die Grünen haben ebenso Anteile in den östlichen Bundesländern verloren und sind auf ihre ‚Kerngebiete‘ reduziert, während die FDP ihre Anteile ‚flächendeckend‘ verringert hat. Im Unterschied dazu haben sowohl die AfD wie auch die Partei Die Linke ihre bisherigen Anteile in den östlichen Bundesländern weiter ausgebaut, aber auch in den westlichen Bundesländern Stimmenzuwächse erreicht.


(CF)

Anmerkungen

Zu den zitierten Quellen gehören die Forschungsgruppe Wahlen, die ARD-Tagesschau, das SRF (Schweizer Radio und Fernsehen), das Sonntagsblatt und die Frankfurter Rundschau.