Aberglaube an (Un-)Glücksbringer
Der volkstümliche „Aberglaube“ - eigentlich ein vergleichbar magisches Denken wie religiöse Formeln und Beschwörungen, das allerdings nicht von den Kirchen in ihren magischen Glaubenskanon inkorporiert wurde - steht in voller Blüte.
Durch Märchen, Geschichten und Erzählungen immer weiter transportiert sind nur 32 Prozent der Bevölkerung ihrer eigenen Ansicht nach davon frei - zumindest den in der Befragung vorgegebenen (Un-)Glücksbringern -, eine Bedeutung zuzubilligen. Mit anderen Worten: mehr als zwei Drittel der Bevölkerung (68 %) messen dieser ‚Kleine-Leute-Magie’ eine Bedeutung zu - auch wenn sie selbst nicht abergläubisch seien.
Am weitesten verbreitet sind die ‚klassischen’ Glücksbringer (Vierblättriges Kleeblatt, Schornsteinfeger, Hufeisen). Die „schwarze Katze von links“ hat auch ihren ‚teuflischen’ Spitzenplatz erhalten - obwohl zumindest in den Städten kaum noch Katzen auf den Straßen herumlaufen - ebenso wie die Zahl 13, bei der zumindest die Auffassungen - ob Glück oder Unglück angesagt ist - inzwischen geteilt sind.
Frage: „Auch wenn Sie selbst nicht abergläubisch sind - Wenn Sie sich diese Liste einmal durchsehen, bei was davon glauben Sie, dass es vielleicht eine Bedeutung haben könnte, worauf geben Sie selbst auch immer acht?
Ebenso wie der Glaube an paranormale Phänomene hat sich dieser „Aberglauben“ in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt und bei den jetzigen Verteilungen ‚eingependelt’.
Obwohl in religiösen Fragen gravierende Unterschiede zwischen der Bevölkerung in West- und Ostdeutschland, ist man sich in diesen Fragen einig. Die Unterschiede in der Zumessung einer magischen Bedeutung in seltene oder Alltagsbedeutungen sind nicht gravierend.
Anmerkung:
Diese „Glückbringer“, die es auch in jedem Geschenkladen überreichlich als Dekoration gibt, sind Teil einer (kommerziellen) Volkskultur, zu denen auch z. B. die christlichen Christophorus-Münzen gehören.
Die Frage, ob man über die Anzahl der Menschen irritiert ist - die zumindest einem Element eine magische Bedeutung zubilligen -, hängt vom Standpunkt ab.
Geht man davon aus, dass vor hundert Jahren vermutlich noch so gut wie alle Menschen in Deutschland daran glaubten, dann sind 32 % der Bevölkerung - die nicht „an diesen Blödsinn“ glauben - ein echter Fortschritt zu einer vernünftigen Weltsicht.
Geht man jedoch davon aus, dass wir alle vorgeben vernünftig zu sein, ist ein Anteil von 68 % der Bevölkerung, die zumindest einem dieser angeblichen (Un-) Glücksbringer eine Bedeutung zumessen, ein beunruhigender Hinweis darauf, wie viele magische Restbestände in den Hirnen und kulturell vorhanden sind.