Anlässe für Kircheneintritte, 1997-2003
Hinsichtlich der sich nicht verringernden Zahlen der Kirchenaustritte hat die Landeskirche Baden in einer repräsentativen Studie die Kircheneintritte der Jahre 1997 bis 2003 untersucht, um sich über die Beweggründe der erwachsenen Eintretenden zu informieren.
Drei Gruppen sind zu unterscheiden: 1. Neueintritte, 2. Wieder Eingetretene und 3. Übergetretene. Die Neueintritte im Erwachsenenalter sind die Minderheit (5 Prozent), während der Zahl der ‚Rückkehrer’ und der Übertritte jeweils gleich groß sind (47,5 Prozent).
- Die neu Eingetretenen sind eher zwischen 14 bis 39 Jahre alt, mehr Frauen, eher (noch) nicht erwerbstätig, ledig.
- Die Wieder Eingetretenen sind mehrheitlich zwischen 40 bis 69 Jahre alt, mehr Männer, eher (nicht mehr) erwerbstätig, geschieden, zwei Kinder.
- Die Übergetretenen (überwiegend aus der katholischen Kirche) sind zwischen 30 und 49 Jahre alt, mehr Frauen, verheiratet, berufstätig, eher mehrere Kinder.
Entsprechend dieser Gruppenzusammensetzungen lassen sich auch ‚typische’ Präferenzen für den Kircheneintritt in die evangelische Landeskirche feststellen.
Für die (vorher überwiegend katholischen) Übergetretenen war die evangelische Kirchengemeinde überzeugender, sowie ein evangelischer Lebenspartner und auch ein/e Pastor/in nicht ohne Einfluss auf die Entscheidung.
Für die Rückkehrer sind es vorwiegend die Gründe wieder dazu zu gehören, am Gemeindeleben teilzunehmen und kirchlich bestattet werden zu können.
Für die Neu Eingetretenen (deren geringe Fallzahl allerdings zur Vorsicht bei der Interpretation anhält) sind es dann auch Lebenspartner und Pastor/in, die zu der Entscheidung beitrugen, aber im Unterschied zu den beiden anderen Gruppen sind es dann eher funktionale Gründe, das eigenen Kind taufen zu lassen, Taufpate werden zu wollen und schließlich ist ein Kircheneintritt notwendig, da man bei der Kirche arbeiten möchte. Ein (formaler) Grund den insgesamt zehn Prozent aller Eintretenden nennen, jedoch 20 Prozent der Neue Eingetretenen.