Kircheneintritte und Verbundenheit mit der Kirche, 1997-2000
Kirchenmitglieder, die als Erwachsene 1997 - 2003 in die Landeskirche in Baden eingetreten, zurückgekehrt oder aus anderen Kirchen übergetreten sind, wurden gefragt: „Wie fühlen Sie sich, rein gefühlsmäßig, mit der evangelischen Kirche verbunden? Sehr verbunden, ziemlich verbunden, etwas verbunden, kaum verbunden oder überhaupt nicht verbunden?“
Die Antworten (zur emotionalen Beziehung) der Befragten zur Kirche, wurden dann noch mit den Ergebnissen zur gleichen Fragen aus der EKD-Mitgliederbefragung (2002, Ergebnisse nur für Westdeutschland) und einer Spezialstichprobe aus einer Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD aus dem Jahr 2000 unter Theologiestudenten und jungen Theologen und Theologinnen in Bayern verglichen.
Bei den Kirchenmitgliedern, die als Erwachsene in die Evangelische Kirche (in Baden) eingetreten sind, wird man gemeinhin eine recht große emotionale Verbundenheit mit eben dieser Kirche erwarten dürfen - es sei denn, andere Gründe - pragmatische, funktionaler oder Gleichgültigkeit und Kircheneintritt einem anderen Menschen zuliebe, sowie Zwangskonfessionalität - wären vorrangig.
Bei den Neueintritten fühlen sich 49 Prozent der Kirche nur schwach verbunden, bei den Wiedereintritten sind es 45 Prozent, die nur einen geringen emotionalen Bezug zu ihrer Kirche äußern, und von den Übertritten aus einer anderen Religionsgemeinschaft in die evangelische Kirche sind es ein Drittel, die sich nur schwach verbunden fühlen - ein insgesamt eher überraschendes Ergebnis.
Die bei den Anlässen für einen Kircheneintritt Erwachsener benannten Unterschiede äußern sich entsprechend auch in dem Grad der emotionalen Verbundenheit.
Die Verbundenheit der als Erwachsene in die evangelische Kirche in Baden Eingetretenen ist - wie anzunehmen war - mit jeweiligen 49 Prozent / 56 Prozent / 69 Prozent höher als die Verbundenheit aller EKD-Mitglieder im Westen Deutschlands, die normalerweise ohne bewusste Entscheidung bereits als Kleinkinder Kirchenmitglied wurden.
Die in die Kirche als Erwachsene Eingetretenen ähneln in ihren Antworten eher den jungen Theologen in Bayern, von denen sich zwar mehr als stärker Verbundenen bezeichnen (71 Prozent), aber von denen ein knappes Drittel (29 Prozent) nur eine schwache emotionale Nähe zu der Religionsgesellschaft benennt, die er/sie als Theologe in exponierter Stelle vertreten soll.