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Beurteilung von Steuerbetrug, 2000

Die Verhaltensbeurteilung eines Steuerbetruges durch Katholiken, Evangelische und Konfessionslose[1] zeigt in ihren Beurteilungen keine gravierenden Unterschiede.

In den beiden Kategorien „Weniger schlimm“ und „Gar nicht schlimm“ befinden sich jeweils mehr als ein Drittel der Befragten: 37 Prozent der Katholiken, 42,7 Prozent der Konfessionslosen und 44,4 Prozent der Evangelischen.

Auch die Häufigkeit des Kirchgangs - als Ausdruck einer stärkeren religiösen Bindung - zeigt keine davon abweichenden Tendenzen. 

Anmerkung: Der beschriebene Steuerbetrug ist mit dem christlich-biblischen Gebot „Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen“ parallel zu setzen. Daraus müsste für Christen eine eindeutigere Verurteilung des Steuerbetruges erfolgen, als es tatsächlich der Fall ist. Daraus ließe sich möglicherweise folgern, dass der Religionsunterricht keine nachhaltigen ethischen Werte vermittelt und Moral nicht von Religion abhängt.

Die Befragten bekamen einzelne Karten überreicht, auf denen verschiedene Verhaltensweisen beschrieben sind. Interviewer/in: „Bitte sagen Sie mir jeweils mit Hilfe dieser Liste, ob Sie persönlich das beschriebene Verhalten für sehr schlimm, ziemlich schlimm, weniger schlimm oder für überhaupt nicht schlimm halten.

(Verhaltensweise: Ein Arbeitnehmer macht absichtlich beim Lohnsteuerjahresausgleich falsche Angaben und erhält dadurch 1.000 DM zuviel Lohnsteuerrückerstattung.)


[1] Die anderen Religionszugehörigkeiten wurden aufgrund ihrer geringen Fallzahlen nicht berücksichtigt.