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England und Wales: Christen unter 50 Prozent

Fowid-Notiz: Der Trend, dass die Bekenntnisse zum Christentum sich verringern und die Anteile der Konfessionsfreien steigen, hat sich jetzt auch für England und Wales bestätigt. Die Zahl der Menschen, die sich als „christlich“ bezeichneten, sank im Zensus 2021 zum ersten Mal auf weniger als die Hälfte der Bevölkerung (46,2 Prozent). Dies ist ein Rückgang um 13,1 Prozentpunkte gegenüber 59,3 Prozent im Jahr 2011. Damit setzt sich der Rückgang seit 2001 weiterhin fort, als sich noch 71,7 Prozent der Bevölkerung als „christlich“ bezeichneten.

Das „Office for National Statistics” hat jetzt die Auswertungen des Zensus 2021 für die Religionsbekenntnisse in England und Wales publiziert.

Die Beantwortung der Frage nach dem Religionsbekenntnis war freiwillig. Als wesentliche Ergebnisse werden – im Vergleich zum letzten Zensus 2011 – genannt:

  • Die Frage nach der Religionszugehörigkeit ist freiwillig. 94,0 % (56,0 Millionen) der Einwohner beantworteten die Frage im Jahr 2021, ein Anstieg gegenüber 92,9 % (52,1 Millionen) im Jahr 2011.
  • Zum ersten Mal bei einer Volkszählung in England und Wales bezeichnete sich weniger als die Hälfte der Bevölkerung (46,2 %, 27,5 Millionen Menschen) als „christlich“, ein Rückgang um 13,1 Prozentpunkte gegenüber 59,3 % (33,3 Millionen) im Jahr 2011; trotz dieses Rückgangs blieb „christlich“ die häufigste Antwort auf die Religionsfrage.
  • „Keine Religion“ war die zweithäufigste Antwort und stieg um 12,0 Prozentpunkte auf 37,2 % (22,2 Millionen) gegenüber 25,2 % (14,1 Millionen) im Jahr 2011.
  • Die Zahl der Personen, die sich als „Muslim“ (3,9 Millionen, 6,5 % im Jahr 2021, gegenüber 2,7 Millionen, 4,9 % im Jahr 2011) und „Hindu“ (1,0 Millionen, 1,7 % im Jahr 2021, gegenüber 818.000, 1,5 % im Jahr 2011) bezeichneten, stieg.
  • Wales verzeichnete einen stärkeren Rückgang der Menschen, die ihre Religion als „christlich“ angaben (14,0 Prozentpunkte weniger, von 57,6 % im Jahr 2011 auf 43,6 % im Jahr 2021), und einen Anstieg bei „keine Religion“ (14,5 Prozentpunkte mehr, von 32,1 % im Jahr 2011 auf 46,5 % im Jahr 2021) im Vergleich zu England und Wales insgesamt.
  • London bleibt auch 2021 die Region mit der größten religiösen Vielfalt in England, in der mehr als ein Viertel (25,3 %) aller Einwohner eine andere Religion als „christlich“ angibt; der Nordosten und der Südwesten sind die Regionen mit der geringsten religiösen Vielfalt, in denen 4,2 % bzw. 3,2 % eine andere Religion als „christlich“ angeben.

Innerhalb der 58 Kategorien für die Religionsnennung gab es für die Angabe „No religion“ sechs Unterkategorien, denen man sich zuordnen konnte. Von den 22.161.986 Konfessionsfreien gaben 22.104.473 Personen (= 99,7 Prozent) nichts Weiteres an. Die säkularen Bekenntnisse (= 0,3 Prozent) verteilen sich in der Personenzahl auf Agnostiker (32.114), Atheisten (13.848), Humanisten (10.246), Freidenker (305) sowie Realisten (76 Personen).

In der grafischen Darstellung zeigt sich die Tendenz, dass – abgesehen von London, Birmingham und Liverpool – die höheren Anteile der Konfessionsfreien sich in urbanen Ballungszentren finden lassen.


(CF)