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Frauenquote an der Zahl der Erwerbstätigen

Anlässlich des Weltfrauentages, der dieses Jahr unter dem Aspekt der Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeit steht, hat das PEW-Forschungszentrum eine Weltkarte für 114 Staaten  mit der Frauenquote unter den Erwerbstätigen zusammengestellt. In 80 Ländern stellen Frauen mindestens 40 Prozent der Erwerbstätigen und der Mittelwert der Frauenquote liegt bei 45,4 Prozent.

Für eine Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeit sind, nach Auffassung der Vereinten Nationen, Faktoren wie eine gerechte Aufteilung der Löhne und von unbezahlter Arbeit (z. B. Kochen, Kinderbetreuung) notwendig, um dieses Ziel zu erreichen. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist ein gleicher Anteil von Männern und Frauen in der Erwerbsbevölkerung. (Die Erwerbsbevölkerung besteht aus Arbeitnehmern entweder mit Arbeitsplätzen oder auf der Suche nach Arbeit.)

Die fünf Länder mit den höchsten Anteilen weiblicher Arbeitnehmer sind alle in Afrika südlich der Sahara. In Simbabwe, Malawi, Gambia, Liberia und Tansania machen Frauen mindestens 50 Prozent der Erwerbstätigen aus.

Außerhalb von Afrika südlich der Sahara ist das einzige Land, in dem Frauen die Hälfte oder mehr der Belegschaft repräsentieren, Litauen. In den meisten Ländern der Europäischen Union ist die Erwerbsbevölkerung mindestens 45 Prozent weiblich. Malta (38,6 Prozent) ist die bemerkenswerteste Ausnahme.

Länder im Mittleren Osten und Nordafrika haben in der Regel die geringste Geschlechterparität in ihrer Erwerbsbevölkerung. Die sechs Länder mit den geringsten Anteilen an weiblichen Arbeitnehmern sind alle aus dieser Region: die palästinensischen Gebiete, Algerien, Iran, Saudi-Arabien, Syrien und Katar. Israel (47,3 Prozent) ist das einzige Land im Mittleren Osten, wo Frauen mehr als 35 Prozent der Erwerbsbevölkerung ausmachen.

Aus einem anderen Blickwinkel, den die PEW-Forscher allerdings nicht erwähnen, ist ein starker Zusammenhang der geringeren Frauenquote für bezahlte Berufstätigkeit in Ländern mit hohen Anteilen von Muslimen (Nord-Afrika, Naher Osten) bzw. Hindus (Indien) sowie Katholiken (Süd-Amerika).

In etwa der Hälfte der Länder mit aktuellen Arbeitskräfteerhebungen stehen auch Daten für die Anzahl der Frauen und Männer in Führungspositionen zur Verfügung. Zu diesen Positionen gehören beispielsweise Geschäftsführer sowie Verwaltungs- und Einzelhandelsmanager. Die Länder, die diese Daten sammeln, haben einen etwas höheren Prozentsatz der weiblichen Arbeitnehmer insgesamt (ein Median von 46,4 Prozent), aber nur etwa ein Drittel der Manager in diesen Ländern sind Frauen (ein Median von 31,6 Prozent).

 (CF)