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Frauenrechte 2021

Mit den Frauenrechten ist es (bis 2021) in Deutschland noch nicht weit genug gegangen, sagen rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent). Das meinen alle Altersgruppen gleichermaßen sowie mehr Frauen (57 Prozent) als Männer (38 Prozent). Für die „Linken“ hat die Förderung der Gleichstellung eine hohe Priorität (48 Prozent), während es für die „Rechten“ nur eine geringere hohe Priorität hat (25 Prozent).

Das sind Zahlen, die im Rahmen des „YouGov-Cambridge Globalism Project“ erhoben wurden. YouGov fragte in 13 Ländern nach verschiedenen Themen und 2021 wurden insgesamt 1.009 Personen in Deutschland (vom 19. August bis 13. September) mittels standardisierter Online-Interviews befragt. Dazu liegen sowohl die internationalen Ergebnisse vor, ebenso wie Ergebnisse für Deutschland „Für knapp jeden Zweiten gehen Frauenrechte nicht weit genug“, die YouGov auf fowid-Anfrage detaillierter übermittelt hat.

Auf die Frage, ob man sich als „Feminist“ verstehe, antworten 15 Prozent der Befragten in Deutschland, dass dem so sei. 22 Prozent der Frauen verstehen sich so und 8 Prozent der Männer. Hinsichtlich der Altersverteilung besteht ein klares ‚Gefälle‘: So sehen sich 36 Prozent der 18-24-Jährigen als „Feminist“, aber nur 9 Prozent der 55+-Jährigen.


Links-Rechts-Verteilung

Für den internationalen Vergleich wurde für eine politische ‚Grundpositionierung‘ gefragt: „Manche Menschen sprechen von ‚links‘, ‚rechts‘ und ‚Mitte‘, um Parteien und Politiker zu beschreiben. Wo würden Sie sich in diesem Sinne auf dieser Skala einordnen?“ (Antwortkategorien: Sehr links / Ziemlich links / Leicht links der Mitte / Mitte / Leicht rechts von der Mitte / Ziemlich rechts / Sehr rechts / Ich weiß es nicht / Möchte ich nicht sagen)“. Daraus wurden die drei Gruppen Links, Mitte, Rechts zusammengefasst.

Nach Parteipräferenzen in Deutschland verstehen sich die Wähler der Partei DIE LINKE zu 64 Prozent als „Links“, von den Wählern der Grünen sind es 60 Prozent. Die SPD-Wähler verstehen sich zu 40 Prozent als „Links“ aber ebenso sind es 40 Prozent, die sich in „Mitte“ einordnen. Von den FDP-Wählern sehen sich 54 Prozent als „Mitte“ und 29 Prozent „Rechts“, von den CDU/CSU-Wählern geben 50 Prozent „Mitte“ an und 28 Prozent „Rechts“. Die AfD-Wähler sehen sich zu 58 Prozent „Rechts“ und 33 Prozent als „Mitte“.

Dieser Verteilung entsprechen auch die Parteien-Profile aus dem ALLBUS 2018.

Für die Förderung der Gleichstellung von Frauen wird in den sechs ausgewählten Ländern durchgehend von den „Linken“ eine höhere Priorität genannt als von den „Rechten“. In Frankreich nennen dafür eine hohe Priorität 58 Prozent der „Linken“ und 33 Prozent der „Rechten“. In Deutschland sind es (48:27), In Schweden (59:32), in Italien (69:47), in Spanien (74:46), in Polen (61:30).

Bei den Aspekten einer Rollenzuweisung für Reinigungskräfte, Krankenschwestern/-pfleger und Politikerinnen/Politiker sind die Unterschiede nicht so ausgeprägt, aber ebenfalls vorhanden.

In der Frage, ob es akzeptabel sei, dass ein Mann einer ihm unbekannten Frau hinterherpfeife, sind die Befragten in Frankreich sich einig, dass es nicht akzeptabel sei (10 bzw. 12 Prozent Akzeptanz), in den anderen Ländern zeigt sich wieder der deutliche „Links-Rechts“-Unterschied. In Deutschland ist es moderater (21:28 Prozent Akzeptanz), in den anderen drei Ländern deutlicher: Schweden (23:35 Akzeptanz), Italien (19:32) und in Spanien (19:33).

(CF)