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Kirchenmitglieder, Veränderung der Anzahl, Einflussgrößen

In einer schematischen Darstellung der Einflussgrößen hinsichtlich der Veränderungen in der Anzahl der Kirchenmitglieder sind drei Größen (grün) dargestellt, die die Anzahl der Kirchenmitglieder als Plus erhöht und drei Einflussgrößen (rot), die für die Mitgliederzahl ein Minus bedeutet.

Ein Plus bedeutet die Anzahl der Täuflinge, da ein Mensch in Deutschland durch die Taufe Kirchenmitglied wird. Bei einer Verringerung der Geburtenzahl in Deutschland sinkt entsprechend automatisch auch die Zahl der „nachwachsenden“ Kirchenmitglieder. Bei einer parallel geringer werdenden „Taufquote“ (d.h. die Zahl der Täuflinge von Kindern der Kirchenmitglieder), sinkt die Zahl der Kirchenmitglieder zusätzlich noch stärker.

Die beiden anderen Größen (Zuwanderungen und Eintritte / Übertritte / Wiederaufnahmen) sind von geringerer Bedeutung, im Einzelfall jedoch deutlich. Zuwanderung: Die katholische Kirche ist in der Mitgliederzahl relativ stabil, da es mehr katholische als evangelische Zuwanderer nach Deutschland gibt. Die evangelische Landeskirche in Bayern ist ebenfalls relativ stabil, da die Zuwanderer aus den Neuen Bundesländern nach Bayern eher evangelisch als katholisch sind.

Eintritte / Übertritte / Wiederaufnahmen: Diese Größe ist in den vergangenen Jahren, insbesondere in 2004, angestiegen - bleibt aber in ihrer Relation zu den Austritten jedoch eher marginal, d.h. von den Kirchenaustritten werden nur rund ein Zehntel bis zu einem Viertel durch Eintritte / Übertritte / Wiederaufnahmen kompensiert.

Ein Minus an Kirchenmitgliedern resultiert primär aus der Zahl der Verstorbenen. (Da nicht alle verstorbenen Kirchenmitglieder auch kirchlich bestattet werden, ist die Anzahl der Bestattungen alleine nicht hinreichend.) Wesentlich - und unterschiedlich hoch bei katholischer bzw. evangelischer Kirche - ist die Anzahl der Kirchenaustritte. Diese Zahl geht zudem über die Aktualität der Mitgliederverluste hinaus, da diese ehemaligen Kirchenmitglieder ihre Kinder mit größerer Wahrscheinlichkeit auch nicht taufen lassen werden. Die Abwanderungen spielten in den Neuen Bundesländern noch eine bemerkenswerte Rolle, da auch Kirchenmitglieder in die Alten Bundesländer übersiedelten und den ostdeutschen Landeskirchen verloren gingen.