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München: Kirchenmitglieder Monitoring

Die Stadt München veröffentlicht ein Monatszahlen-Monitoring zu 18 Themenbereichen, bei denen im Themenbereich Bevölkerung auch die Religionszugehörigkeiten ausgezählt und dargestellt werden. Aus dem vorliegenden Monitoring, dass den Zeitraum Januar 2000 – Juni 2023 umfasst, wurden die vergangenen 42 Monate ausgewählt, um die Entwicklung der Zahl der Kirchenmitglieder genauer zu betrachten.

Alle Interessierten können sich zeitnah (Abstand etwa 3 Monate) - ohne eine weitere Anfrage beim Statistischen Amt der Stadt München - über Daten der Bevölkerung, des Arbeitsmarktes, etc. bis hin zur Witterung informieren. In den Metadaten sind die jeweiligen Datenquellen benannt. Für die Kirchenmitglieder sind es im Themenbereich „Bevölkerung“ die Daten aus dem Einwohnermelderegister: „Bevölkerung mit Hauptwohnsitz München nach ihrer Religionszugehörigkeit“.

Neben den jeweiligen aktuellen Zahlen zum Monatsende werden auch die Vergleichszahlen zum Vorjahresmonat genannt.

Die Zahl der römischen Katholiken verringert sich von Januar 2020 bis Juni 2023 um 67.030 Mitglieder. Ab November 2021 beträgt der Unterschied zum jeweiligen Vorjahresmonat mehr als 20.000 Mitglieder. Vom Februar 2022 bis zum Januar 2023 sind es mehr als minus 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Für die EKD-Evangelischen verläuft die Entwicklung parallel, was sich naturgemäß nicht so offensichtlich in den absoluten Zahlen zeigt aber in den Prozentsätzen der Veränderungen gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Grafik verdeutlicht zudem, wie sich die parallele Entwicklung bis August 2021 dann in der Hinsicht verändert, dass die Verringerungen bei den römischen Katholiken höher werden und bleiben. Ab November 2021 steigen die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr auf mehr als vier Prozent, mit leicht steigender Tendenz.

Entsprechend der Verringerungen bei den Mitgliederzahlen der beiden großen ‚Amtskirchen‘ vergrößern sich die absoluten Zahlen und relativen Anteile der ‚Sonstigen‘, was jedoch ‚außerhalb des evangelischen und katholischen Kosmos‘ mehrere Ursachen hat.

Die Zuwachsraten, die von Januar 2020 bis Februar 2022 um zwei bis drei Prozent plus variieren, steigen ab März 2022 auf fünf Prozent und mehr an – ein Zuwachs, der sich ab März 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat nicht mehr darstellt. Es sind die Flüchtlinge aus der Ukraine.

Eine Zusammenstellung der Differenzen in der Anzahl gegenüber dem Vorjahr und in den Anteilen verdeutlicht die Unterschiede in einer Tabelle.

In den Langzeitübersichten wird ersichtlich, dass die beiden ‚Kippunkte‘ (Anteile unter 50 Prozent) für die römischen Katholiken bereits 1995 gegeben war – als sich ihr Anteil von 81,5 Prozent (1925) auf 49,7 Prozent verringert hatte -, und 2011 für den Anteil der Kirchenmitglieder insgesamt, der von 96,9 Prozent (1925) auf 49,4 Prozent gesunken war.

Diese Entwicklungen lassen sich mit dem Monitoring nun jeweils aktuell fortschreiben, aus dem ersichtlich wird, wie die Anzahl und die Anteile der römischen Katholiken wie der EKD-Evangelischen bisher Monat um Monat geringer werden.


Kirchenaustritte ablesbar?

Lassen sich aus diesen Zahlen der Veränderungen für die Kirchenmitglieder in München direkte Hinweise für die Tendenz bzw. die Anzahl der Kirchenaustritte ablesen? (Diese sind für München ebenfalls monatlich berichtet.) Nein.

Die ‚Hochphase‘ (Februar 2021 bis März 2023) der monatlichen Kirchenaustritte in München, mit dem herausragendem Gipfelpunkt (im Februar 2022), macht sich in der Gesamtübersicht der Mitgliederzahlen nur geringfügig bemerkbar. So bedeutet der herausragende Gipfelpunkt der Veränderung nur 0,19 Prozentpunkte mehr als in den anderen Monaten.

(CF)