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Das „Säkulare Spektrum“ in Deutschland (2017)

Das „säkulare Spektrum“

Organisationen und Verbände in Deutschland (2017)

Von Horst Groschopp

Der Begriff

„Säkulares Spektrum“ ist ein feststehender, allerdings sehr pragmatischer Begriff derjenigen, die zur „säkularen Szene“ (ein Synonym) gehören und deswegen wissen, wer das ist. Andere, außerhalb davon, sind immer wieder verwundert, besonders über die Engführung von „säkular“. Der Vorsitzende des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO), Helmut Fink, definiert: „Unter ‘säkularen Organisationen’ werden … solche verstanden, die ein distanziertes oder ablehnendes Verhältnis zu religiösen Wahrheitsansprüchen oder kirchlichen Sonderrechten als bewussten Teil ihrer Identität aufweisen.“ Es handele sich hierbei „um die ‘säkulare Szene’ im engeren Sinn …, um den organisatorischen Ausdruck nichtreligiöser Weltbilder und gottloser Kulturbestrebungen, um die Interessen konfessionsfreier Menschen und die Trennung von Kirche und Staat.“[1]

„Säkulare Szene“ ist letztlich eine Selbst- und Sammelbezeichnung für sich als verwandt betrachtende „Körperschaften“, in der nur in Betracht gezogen wird, was sich „organisiert“ zeigt und sich selbst mit sozialkulturellen und politischen Berührungspunkten ausstattet. Wir haben es hier mit einer Vielheit von atheistischen, humanistischen, freidenkerischen und freireligiösen Gemeinschaften, aber auch mit Fachverbänden, Stiftungen und Initiativen zu tun.

Der Begriff der „säkularen Szene“ wurde im Jahr 2000 als politisch-pragmatischer Notbehelf vom Hamburger Unitarier Helmut Kramer vorgeschlagen, um das Verbindende der in der „Sichtungskommission“ der Humanistischen Akademie Berlin sich versammelnden Organisationen auszudrücken und sie wieder miteinander in Kommunikation zu bringen. Und obwohl sich die Humanistische Union von Beginn an nicht an diesen Organisationsbemühungen beteiligte, wie zunächst auch die Jugendweihevereine, zählten sie zu den „Säkularen“ im Sinne des Begriffs der „säkularen Szene“ – nicht aber solche eindeutig säkularen Einrichtungen wie Gewerkschaften, Parteien und viele Dienstleister. Darauf wird zurückgekommen.

Zustandekommen der Tabellen

Die Tabellen basieren auf eigenen (sicher unvollständigen) Recherchen im Februar 2016 und kleineren Korrekturen Anfang 2017. Diese kamen in Reaktion auf mein Buch Pro Humanismus zustande, das im Alibri Verlag Ende 2016 erschien und in dem diese Tabellen als Dokument 1 veröffentlicht wurden.[2] Diese wiederum gingen zurück auf das erstmals im Frühjahr 2000 im Rahmen eines nicht zustande gekommenen Projektes vorgestellten Angaben.[3] Die damals vorliegenden Daten wurden vom Autor präzisiert und dann mit Genehmigung des Verfassers in einer EZW-Broschüre von Andreas Fincke publiziert, die eine Darstellung der „säkularen Szene“ aus evangelisch-kirchlicher Sicht war.[4] Danach wurde die Liste 2007 für eine eigene Publikation stark ergänzt und überarbeitet,[5] schließlich im Oktober 2011 für die eigene Homepage aktualisiert.[6]

Eine weitere umfängliche Liste, allerdings auch religiöse Organisationen aufführend, ist im Buch von Christine Mertesdorf zu finden.[7] Sie fragt nach der jeweiligen Eigenschaft „Weltanschauungsgemeinschaft“ nach Artikel 137, Absatz 7 der Weimarer Reichsverfassung, inkorporiert ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Artikel 140.

Die Einordnung der Organisationen in Spektren deutet zwar Überschneidungen an, kann sie aber ebenso schlecht sichtbar machen wie die Mitgliedschaft wichtiger Funktionsträger und ganzer Gruppen in mehreren Organisationen. Dies ist für die Geschichte der Verbände typisch.[8] Die Tabellen versuchen eine Zuordnung nach inhaltlichen Selbst- und Fremddefinitionen. Für die Zuordnung ist letztlich der Autor dieses Buches verantwortlich, der historische Entwicklungslinien nachzuzeichnen versucht.[9]

Die vorliegenden Tabellen gestatten keine Schlüsse auf mögliche Mitgliederzahlen. Insgesamt hat das „säkulare Spektrum“ gegenwärtig ungefähr die gleiche Mitgliederstärke wie 1914 – etwa 25-30.000 Personen. Der Religionswissenschaftliche Medien- und Informationsdienst REMID publizierte unlängst eine Liste mit von ihm erfassten „Organisierten“ und kommt auf circa 400.000 Personen, doch fußen diese Angaben weitgehend auf schwer zu verifizierenden Selbstangaben der Verbände bzw. eigenen Schätzungen von REMID. Die sozialkulturelle Großgruppe „organisierte Konfessionsfreie“ ergibt sich bei REMID „aufgrund ihrer parallelen Struktur als Weltanschauungsorganisationen und in Hinsicht ihrer Bezugnahme auf religionsphilosophische Kategorien“.[10] Das sind sehr diffuse Kriterien.[11] „Weltanschaulich“ ist zum einen ein sehr offenes Phänomen, zum anderen, in Bezug auf das Religions- und Weltanschauungsrecht, ein klar umrissenes.[12]

Zu den Kriterien der Aufnahme in die Kategorie „säkulares Spektrum“ und der Gliederung der Tabellen

Die gegenwärtigen, die „säkulare Szene“ bildenden Verbände entstanden zwar in ihren Urformen bereits im Vormärz der Revolution von 1848 aus freireligiösen Strukturen und nach 1880/81 als Freidenker wiederum aus diesen heraus bzw. in diesen. Sie gruppierten sich aber nach 1945 und dann nach 1990 neu, so dass eine Geschichte der Rechtsformen und der weltanschaulichen Inhalte nicht identisch ist.[13] Vereinfacht gesagt: Es fand eine Entwicklung vom Reformchristentum zu Bewegungen „frei in der Religion“ und dann „frei von Religion“ statt, wobei stets auch Verbände weiter existierten, die in ihrer Kontinuität fortlebten, so die Freireligiösen oder die Monisten, und sei es nahezu als Kleinstverbände.

Mit den ethischen Kulturgesellschaften (die immerhin solche Bestrebungen wie „weltliche Seelsorge“ und „Lebenskunde“ innovierten) entstand nach 1887 (zuerst in Berlin) eine eigene Tradition von „Humanistengemeinden“ (Deutsche Gesellschaft für Ethische Kultur).[14] Deren organisatorische Basis endete 1936.[15] Mit Einschränkungen ist eine Stufenfolge freigeistig, freireligiös, freidenkerisch, humanistisch zu beobachten, wobei „humanistisch“ ebenfalls weit gefasst ist, auch organisatorisch von bürgerrechtlichen Humanismus der Humanistischen Union (HU) bis hin zur „Weltanschauungsgemeinschaft“ des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD).[16]

Im Einzelnen:[17]

„Konfessionslose“ (Dissidenten) und ihre Organisationen entstanden in den 1840ern des 19. Jahrhunderts zuerst meist (aber nicht nur) in Gegenden, die spät christianisiert wurden. Es waren dies zugleich die Gegenden, in denen im 15./16. Jahrhundert zuerst die Reformation aufkam: Hessen-Nassau, Großherzogtum Hessen, Baden, Württemberg, Hannover, Provinz und Land Sachsen, in den Thüringischen Staaten und in Schlesien, aber auch im Rheinland und in Westfalen.

Bis heute haben die in den Tabellen aufgeführten Organisationen ihre Schwerpunkte in der Regel dort und besonders in denjenigen Städten, die dies bereits historisch waren: Berlin und Umland, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover und Nürnberg sowie mit Abstrichen Dresden, Düsseldorf, Dortmund, Jena, München, Leipzig und Stuttgart.[18]

„Freigeistig“ ist nach wie vor der umfassendste Begriff für die gesamte Szene. Er meint „frei im Geist“ und ist ein traditioneller Ausdruck nach dem Lied Die Gedanken sind frei, gilt für alle Dissidenten, aber auch für Weltanschauungs- bzw. Religionsgemeinschaften bzw. Interessenverbände, die undogmatische Lebensauffassungen vertreten in einem Spektrum von vernunft- und naturorientierten Überzeugungen, agnostischen, atheistischen, existentialistischen, freidenkerischen, freireligiösen, liberalen, marxistischen, pantheistischen, pragmatischen, psychoanalytischen, skeptischen und unitarischen Weltsichten.

Sie lehnen für sich monotheistische Religionen ab (nicht alle Religionen allgemein, dies tun in der Regel Freidenker und Atheisten) sowie das Staatskirchentum und den Monopolanspruch der christlichen Kirchen (HVD, DFV, DFW, BFGD, DU, bfg, HFB), wobei der IBKA bisher als einzige dieser Organisationen keine (freie) Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft ist, sondern eher dem historischen Vorbild des Comitees Confessionslos folgt in der grundsätzlichen Kirchen- und Religionskritik sowie Vereinsphilosophie. Zwischenzeitlich kamen (im Herbst 2007) die Ex-Muslime in dieses Spektrum und die eher organisationslose, kommunikative Netz-Gemeinschaft der Brights. Ähnlich lose verfasst und an entsprechende freireligiöse und humanistische Praxen um 1900 erinnernd, sind die „Sonntagsversammlungen“ (Sunday Assembly) seit 2013.

„Freireligiös“ erfasst innerhalb aller Freigeistigen diejenigen, die sich entweder „frei in der Religion“ verstehen oder „frei von Religion“, aber nach wie vor den Religionsbegriff positiv besetzen im Sinne von „Kultur haben“, „das Gute der Religionen bewahren“, „über Sinn nachdenken“, „Werte hinterfragen“ und „an etwas glauben“ (BFGD, DU, freie Gemeinden). Zwar sehen sich einige von ihnen humanistisch, lehnen aber eine Namensänderung für sich ab, nachzuvollziehen besonders bei den Deutschen Unitariern (Religionsgemeinschaft), in deren Reihen bis 2009 überlegt wurde, sich „Humanistische Unitarier“ zu nennen.

„Freidenkerisch“ sind diejenigen Freigeistigen, die „frei von Religion“ ausgebaut haben oder ausbauen in Richtung auf und im Spektrum von „religions- und kirchenkritisch“ bis „religions- und kirchenfeindlich“ mit den entsprechenden politischen Zuspitzungen, so z. B. bis hin zur Ablehnung von Kapitalismus (Kommerz lässt nicht frei denken) und Staat (Unterdrückung freien Handelns), letzteres durchaus im Spektrum von Anarchismus bis Lebensreform, aber auch als „wissenschaftliche Weltanschauung“ einer „Avantgarde der Bewussten“ (DFV). Die Übergänge zu „humanistisch“ sind fließend und abhängig vom Humanismusbegriff.

In den Tabellen wird sehr eng gedacht, nicht im ursprünglichen Sinne von „Freies Denken“ (Stichwort Nietzsche 1881: das „Ausdenken und Aussprechen von verbotenen Dingen“),[19] dass es selbstredend auch in Religionen gibt und in Freidenkerorganisation sehr eingeschränkt sein kann. Gefolgt wird der oben skizzierten historischen Linie. Danach geht es v. a. – im Selbstverständnis – um religionsfreies Denken.

„Humanistisch“ wird nicht vorrangig im Sinne von „humanitär“ gefasst und gar nicht allein als Fortsetzung dessen, was mit dem „Renaissance-Humanismus“ neu begann, sondern als organisierte freidenkerische Anthropozentrik (der Mensch als Natur- und Sozialwesen und als Dreh- und Angelpunkt in seiner Einmaligkeit, Individualität und Würde als Ausgangs- und Endpunkte des Denkens und Handelns) mit dem Anspruch einer „positiven Botschaft“ („Weltanschauung“, HVD) oder eines universal gedachten Rechtsprinzips (HU) auf Grundlage einer „säkularen“ Welt- und Kultursicht.

Dabei kommt diese Programmatik nicht nur im HVD oder in der HU vor. Das gilt Insonderheit für Jugendweihe Deutschland, deren Selbstverständnis sich an das des HVD anfangs des 21. Jahrhunderts in wesentlichen Punkten anzulehnen begann, wenn es auch als solches nicht formal verabschiedet wurde. Doch enthält das aktuelle Selbstverständnis ein „Bekenntnis zu weltlichem Humanismus“ und zu den Angeboten zählen „humanistische Lebensabschnittsfeiern“, die „dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach nicht religiös begründeten Leistungen entsprechen sowie weltlich-humanistische Werte erlebbar gestalten“.[20]

Bei den „Stiftungen“ bedarf die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) ausführlicher Würdigung, nicht nur, weil sie eine breite eigene Regionalarbeit vor Ort entfaltet,[21] sondern weil sie die Szene insgesamt umwälzte. Es gibt in der „säkularen Szene“ gegenwärtig, also abgesehen von der gbs, vier Stiftungen.[22] Die älteste – 1964 eingetragen – ist die Stiftung Geistesfreiheit Hamburg (Unterstützung von Humanismus und Jugendweihe, JwD-nah).[23] Neu sind die Humanismus Stiftung Berlin (2006; Förderung des Humanismus; HVD-Berlin nah) und die Stiftung weltlicher Humanismus Nürnberg (Förderung des Humanismus; HVD-Nürnberg-nah). Eher einem traditionellen Humanismusbegriff verpflichtet ist die Kellmann-Stiftung Humanismus und Aufklärung München (privat; Förderung einer säkularen, liberalen und ideologiefreien Ethik, deren Vermittlung an eine breite Öffentlichkeit und deren Verteidigung in Rechtsordnung und öffentlichem Leben angestrebt wird). Sie versteht sich als betont nichtsozialistisch und nichtfeministisch.

Anmerkungen

[1] Helmut Fink: Säkulare Organisationen in Deutschland. Traditionen, Positionen, Perspektiven. In: Aufklärung und Kritik. 19. Jg., H. 43, Nürnberg. Juli 2012, S. 27-47, hier S. 27. – Fink hat dies neulich erneut so begründet und dadurch einige kritische Kommentare herausgefordert. Vgl. Evelin Frerk: Säkulare sind sichtbarer geworden. Interview mit Helmut Fink, https://hpd.de/artikel/saekulare-sind-sichtbarer-geworden-14191 (abgerufen am 18.3.2017).
[2] Vgl. Horst Groschopp: Pro Humanismus. Eine zeitgeschichtliche Kulturstudie. Mit einer Dokumentation. Dokument 1. Aschaffenburg 2016, S. 171-182. – Auch dieser Text greift Passagen aus diesem Buch auf.
[3] Handbuch der freigeistigen Organisationen und Personen in Deutschland. Ein Projekt der Humanistischen Akademie. Herausgeber: Renate Bauer, Dr. Horst Groschopp (Koordination), Manfred Isemeyer, Dr. Volker Mueller, Norbert Pech unter Mitarbeit von Daniel Küchenmeister und Dr. Eckhard Müller (Kulturhistorisches Archiv). In: humanismus aktuell, H. 6, 2000, S. 102-107.
[4] Vgl. Andreas Fincke: Freidenker - Freigeister - Freireligiöse. Kirchenkritische Organisationen in Deutschland seit 1989. Berlin 2000, S. 43 ff (EZW-Text Nr.162)
[5] Vgl. Horst Groschopp: Säkulare und freigeistige Organisationen in Deutschland 2007. In: humanismus aktuell, H. 20, 2007, S.123-127.
[6] Vgl. http://www.horst-groschopp.de/sites/default/files/Säkulare%20Organisationen%20Stand%20Herbst%202011.pdf (abgerufen am 27.1.2016). – Eine nahezu vollständige Liste aller Verbände, Einrichtungen und Betriebe des HVD findet sich unter http://www.humanismus.de/sites/humanismus.de/files/HVD_Einrichtungen_und… (abgerufen am 11.2.2016).
[7] Vgl. Christine Mertesdorf: Weltanschauungsgemeinschaften. Eine verfassungsrechtliche Betrachtung mit Darstellung einzelner Gemeinschaften. Frankfurt a.M. 2008.
[8] Obwohl sich eigentlich die gleichzeitige Mitgliedschaft etwa im IBKA und im HVD konzeptionell ausschließen.
[9] Vgl. Horst Groschopp: Dissidenten. Freidenker und Kultur (zuerst 1997). Marburg 2011.
[10] Vgl. http://remid.de/info_zahlen/konfessionsfreie (abgerufen am 16.2.2017).
[11] Nahezu unseriös wird die Kategorie „organisierte Konfessionsfreie“ vollends durch die abenteuerliche Aufstockung auf 400.000 Personen. – Vgl. http://remid.de/neue-datenblaetter-organisierte-konfessionsfreie-und-yez… (abgerufen am 16.2.2017). – Hinzugerechnet wurden hier (vermutlich) die 300.000 Personen, von denen der HVD sagt, sie entsprächen dem von ihm erreichten Umfeld seiner Dienstleistungen (woran wahrscheinlich nicht zu zweifeln ist), und weitere etwa 60.000 Personen ohne nachvollziehbare Begründung. Das Problem bei dieser Berechnung ist der Kategorienfehler, der, wendet man ihn auf die organisierten Kirchenmitglieder an, dazu führt, dass dann die Kunden etwa der Diakonie, auch wenn sie wie im Osten in der Regel konfessionsfrei sind, den Kirchenmitgliedern zugeschlagen müsste.
[12] Vgl. Horst Groschopp: Weltanschauung/Weltanschauungsgemeinschaften. In: Hubert Cancik/Horst Groschopp/Frieder Otto Wolf: Humanismus: Grundbegriffe. Berlin/Boston 2016, S.409-416. – Thomas Heinrichs: Religion und Weltanschauung im Recht. Problemfälle am Ende der Kirchendominanz (erscheint Mai 2017 in Aschaffenburg: Alibri-Verlag).
[13] Deutlich wurde dies, als der HVD Berlin, der Verband war 1993 aus dem DFV (Sitz Berlin) herausgegründet worden, im Jahre 2005 seinen 100. Geburtstag beging, zurückgeführt auf eine Sterbekasse mit Namen „Verein der Freidenker für Feuerbestattung“, aus der nach 1920 eine Massenorganisation wurde, der „Deutsche Freidenkerverband“.
[14] Vgl. Groschopp: Dissidenten, S.149-169, 243-278. – Ders.: Die Berliner Humanistengemeinden. Humanismus in Berlin um 1900. In: Humanismus, Reformation, Aufklärung. Forderungen und Vorschläge zur Lutherdekade. (Hrsg.): Frieder Otto Wolf. Berlin 2014, S. 85-99.
[15] Es gibt nicht verifizierte Hinweise, dass die DGEK nach dem Krieg in Westberlin neu gegründet wurde.
[16] Vgl. Horst Groschopp (Hrsg.): Humanismusperspektiven. Aschaffenburg 2010.
[17] Vgl. die Mitte 2017 im Aschaffenburger Alibri-Verlag erscheinende Monographie von Andreas Fincke: Mit Gott fertig? Eine Bestandsaufnahme aus kirchennaher Sicht. (Hrsg.): Horst Groschopp. Aschaffenburg (Humanismusperspektiven, Bd.2)
[18] Auf Abbrüche in Ostdeutschland, abgesehen von Jugendweihe und HVD BB, kann hier nicht eingegangen werden, ebensowenig auf Abbrüche in denjenigen Landesteilen, die nach dem Zweiten Weltkrieg an Polen (hier besonders Breslau) oder die Tschechoslowakei fielen.
[19] Friedrich Nietzsche: Gedanken über die moralischen Vorurtheile (1881). In: Giorgio Colli/Mazzino Montinari (Hrsg.): Nietzsche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Fünfte Abteilung. Erster Bd. Berlin/ New York. 1971, S. 29.
[20] Vgl. http://www.jugendweihe.de/vereinsphilosophie.html (abgerufen am 9.2.2016). – 1992 wurde auf der Bundesversammlung der Name „Interessenvereinigung für humanistische Jugendarbeit und Jugendweihe e.V.“ beschlossen. Erst im Dezember 2001 erhielt der Verein seinen heutigen Namen „Jugendweihe Deutschland e.V.“ (JwD). Im „Selbstverständnis“ Anfang der 1990er Jahre hieß es noch, im damaligen freidenkerischen Duktus, der Verein widme sich der „Wertevermittlung im humanistischen Sinn und auf wissenschaftlicher Basis“.
[21] Wichtig für eventuelle Zahlenangaben ist, dass Stiftungen keine Mitglieder haben. Die gbs hat „Förderer“, „Freundeskreise“ und einige davon haben Vereine gegründet, die man der Stiftung zuordnen kann.
[22] Aus den veröffentlichten Hinweisen zur „Stiftung UNITATES“ der „Deutschen Unitarier (Religionsgemeinschaft)“ (2005/2006) geht eine Zuordnung zum „säkularen Spektrum“ nicht direkt hervor („Förderung von religiöser Toleranz und eines demokratisch orientierten Weltbildes“), sondern nur dadurch, dass die Unitarier und die Stiftung dem KORSO angehören.
[23] Die Aufgabe ist ebenfalls traditionell freidenkerisch formuliert als „Förderung der freigeistigen-freihumanistischen und naturwissenschaftlich-fortschrittlichen Bewegung, soweit sie auf wissenschaftlicher Grundlage beruht“.