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Säkularismus in Spanien, 2022

Fowid-Notiz: Die Stiftung Francesc Ferrer i Guàrdia hat ihr neuestes Jahrbuch über den Säkularismus in Spanien vorgestellt: den „Ferrer-Guàrdia-Bericht 2023“. „In der Studie werden die wichtigsten Daten zur Religiosität in Spanien und Katalonien zusammengetragen, um die Entwicklung des Glaubens in der Gesellschaft zu analysieren.“ Die Zahl der Nicht-Gläubigen ist 2022 auf fast 40 Prozent gestiegen.

In Fortschreibung des Jahrbuches 2021 analysiert das Jahrbuch „Laicidad en Cifras 2023“ (Säkularität in Zahlen 2023) die Trends der Religiosität und Säkularisierung in der spanischen Gesellschaft. In der Studie werden die wichtigsten statistischen Daten über die Glaubenszugehörigkeit der Bevölkerung sowie deren Ausdruck im Steuer-, Bildungs- und Sozialbereich zusammengestellt.

„Alle Daten der Studie stammen aus verschiedenen statistischen Quellen: den Meinungsbarometern des Centro de Investigaciones Sociológias (CIS, Zentrum für soziologische Forschung), des Instituto Nacional de Estadística (INE, Nationale Statistisches Amt), des Ministerio de Educación y Formación Profesional (Ministerium für Bildung und Berufsausbildung), das Ministerium für Finanzen und den öffentlichen Dienst (Ministerio de Hacienda y Función Pública), sowie die Jahresberichte der spanischen Bischofskonferenz.“

Die wesentlichen Befunde des Säkularismus in Zahlen für 2022 lauten:

  • Fast 4 von 10 Personen geben an, dass sie sich zu den „nicht-religiösen (nicht-gläubigen) Gewissensträgern“ zählen.
  • Unter den jungen Menschen bekennen sich 6 von 10 zu einer nicht-religiösen Überzeugung.
  • Die Zahl der Nicht-Gläubigen ist in den letzten 40 Jahren von 8,5 % auf 39,3 Prozent gestiegen.

Aus der Vielzahl der Daten zum Bildungssystem, zu Schulen, Universitäten, zu Finanzierungen u. a. m. seien hier nur einige zitiert, die vor allem die weltanschaulichen Entwicklungen im persönlichen Bereich dokumentieren.

60,3 Prozent der 18- bis 24-Jährigen bezeichnen sich als nicht-religiös (Atheist, Agnostiker oder Religion ist ihnen gleichgültig). Diese Position wird auch von mehr als der Hälfte der 25- bis 34-Jährigen vertreten (57,9 Prozent). In den älteren Altersgruppen ist der Anteil der religiösen Menschen immer noch in der Mehrheit, aber der Generationswechsel kann in den kommenden Jahren zu erheblichen Veränderungen führen.

Die Durchschnittszahlen der Umfragedaten pro Jahr ergibt einen relativ kontinuierlichen Anstieg des Anteils der Nichtreligiösen, d. .h der zunehmenden Säkularisierung.

Die zunehmende Säkularisierung findet ihren Ausdruck in dem Anstieg des Anteils der zivilen Trauungen (2021: 83,4 Prozent) und des Anteils der nichtehelichen Geburten (2020: 47,6 Prozent).


(CF)