Israel: Ultra-Orthodoxe widersetzen sich im Schulwesen
Der israelische Nachrichtendienst Ynetnews berichtet, dass die konservativ-religiöse Regierung die Reform der Haredi-Schulen, die Basis-Elemente staatlicher Ausbildung übernehmen sollten, rückgängig gemacht habe.
430.000 Studierende lernen derzeit in Israel in Ultra-Orthodoxen Institutionen, 30.000 an religiösen Einrichtungen mit einem eingegrenzten Lehrplan. Das Vorhaben, das 2017 umgesetzt werden sollte, dass alle Bildungseinrichtungen die staatliche Finanzierung erhalten auch die Basis-Elemente staatlicher Bildungseinrichtungen (Mathematik, Wissenschaft und Englisch) zu lehren haben, wurde im Knesset mit 41:28 Stimmen rückgängig gemacht.
Dieses Vorgaben zu beenden, war eine der Forderungen der ultra-orthodoxen Partei Yahadut Hatorah („Vereinigtes Torah Judentum“), die mit der Likud-Partei koaliert.
Wie der ORF berichtet, haben es Absolventen der strengreligiösen Schulen auf dem Arbeitsmarkt Schwierigkeiten haben, weil ihnen nach der Schulzeit grundlegende Kenntnisse fehlen. Zuletzt haben mehr als 50 ehemalige strenggläubige Juden den Staat Israel wegen mangelnder Schulbildung verklagt.
Bereits im November 2015 hatten es die ultraorthodoxen Parteien in der Knesset durchgesetzt, dass die automatische Befreiung vom Wehrdienst für ultraorthodoxe Tora-Schüler um mindestens weitere sechs Jahre (bis 2023) verlängert wurde. Auch diese Wehrdienstbefreiung sollte 2017 beendet werden.