Pfingsten - Wissen um die Bedeutung, 2002
Anlässlich des bevorstehenden Pfingsten 2002 ließ die Zeitschrift chrismon erfragen, was die Menschen mit dem Pfingstfest „assoziierten“, d.h. welcher Aussage aus einer Listenvorgabe sie zustimmten.
Keine der Meinungen ist mehrheitsfähig.
Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) stimmte mit der richtigen Aussage überein („Heilige Geist kommt zu den Aposteln herab“), 41 Prozent stimmten zwar auch eine der Listenvorgaben zu, allerdings einer Falschen - wobei die „Auferstehung“ bzw. die „Himmelfahrt Jesu“ dabei die Favoriten waren. Ein Viertel der Befragten sagte allerdings frank und frei, dass sie das nicht wüssten.
Nach Altersgruppen unterteilt (siehe oben stehende Grafik) steigt die Kenntnis der richtigen biblischen Erzählung mit den älteren Altersgruppen, oder anders gesagt, desto Jünger die Befragten sind, umso geringer sind ihre biblischen / christlichen Kenntnisse.
Parallel dazu verläuft die formale Bildung (vgl. folgende Tabelle) - je besser die formale Schulbildung, desto eher sind Kenntnisse dieser biblischen Geschichte vorhanden (bei Abiturienten 48 Prozent).
Ebenso ist es im Ost-West Vergleich. In den neuen Bundesländern kennen 12 Prozent der Befragten die Bedeutung dieser biblische Erzählung und dieses Kirchenfest, 44 Prozent Prozent haben davon keine Kenntnis.
Anmerkung: Pfingsten ist hinsichtlich des „Missionsauftrages“ der christlichen Kirchen das zentrale Ereignis und entsprechende Kirchenfest, da nach der biblischen Erzählung der „Heilige Geist“ unter den Aposteln ausgeschüttet und ihnen aufgetragen worden sei, in die Welt hinaus zu gehen und die „Frohe Botschaft“ zu verkünden.
Das ist mehrheitlich unbekannt - trotz Religionsunterricht und christlichen Kindertagesstätten. Auch hierin zeigt sich die Verringerung selbstverständlicher religiöser Milieus und der Kenntnis der Ereignisse der biblischen Geschichten bzw. des Kirchenjahres.
Wenn 2002 nur noch ein Drittel der Befragten die richtige Erzählung kennen (und von ihnen dürfte eine ganze Anzahl Konfessionsloser sein), dann sind - bei rund zwei Dritteln Kirchenmitgliedern in der Bevölkerung - mehr als die Hälfte der formalen Kirchenmitglieder ohne Kenntnis einer der wichtigsten christlichen Erzählungen zur Begründung ihres umfassenden Geltungsanspruches.