Kirchenaustritte 2024 – Prognose

Nach den vorliegenden Informationen der Kirchenaustrittsstellen in NRW und Bayern wird die Zahl der Kirchenaustritte im Jahr 2024 geringer sein als 2023. In einer Zeitreihe der vergangenen Jahre sind es jedoch die dritthöchsten Austrittszahlen pro Jahr. Insgesamt werden die beiden Kirchen 2024 voraussichtlich rund eine Mio. Mitglieder verloren haben und einen Bevölkerungsanteil um die 45 Prozent.
In Auswertung der Veränderungen der Kirchenaustritte 2008-2023 für Deutschland insgesamt, die Bundesländer NRW und Bayern sowie Augsburg und Speyer zeigt sich, dass die Veränderungen in allen Regionen sich mit parallelen Tendenzen in einem gemeinsamen ‚Korridor‘ bewegen. (s. Tabelle 1)
So lässt sich auf dieser Grundlage mit den Daten, die bereits für 2024 vorliegen – das Bundesland NRW, mehrere Städte in Bayern und Baden-Württemberg – auch auf die Tendenzen und die Größenordnungen der Veränderungen für 2024 schließen. (s. Tabelle 2)
Unter der Annahme, dass die Austrittszahlen im Jahr 2024 sich gegenüber 2023 in einer Größenordnung von 16-19 Prozent verringern, wird sich die Anzahl der Kirchenaustritte auf eine mittlere Größe von 645.000 Austritten belaufen. Das wäre etwas mehr als 2021 (643.000), so dass 2024 voraussichtlich die drittgrößte Austrittszahl der vergangenen Jahre sein wird.
Zusammen mit weiteren Einflussgrößen für die Veränderung der Anzahl der Kirchenmitglieder (vor allem das Taufdefizit) in der Größenordnung von 460.000 Mitgliedern wird der Mitgliederverlust sich wiederum in der Größenordnung von rund 1,1 Mio. bewegen und die Mitgliederzahl wird Ende 2024 rund 37,8 Mio. betragen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beläuft sich die Bevölkerung in Deutschland Ende 2024 auf 83,6 Mio. Personen. Der Anteil der Kirchenmitglieder wäre dementsprechend 45,2 Prozent.
(CF)
Tabellen
(Im Anhang befindet sich eine Excel-Datei mit den auslesbaren Daten)