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EKD: Einnahmen und Ausgaben 2013

Nach der Erhebung der EKD in allen Kirchengemeinden und Gliedkirchen wurden 2012 die gesamten Kirchensteuern erfasst. Auf der Ebene der Kirchengemeinden wurden (als „Ortskirchensteuer“, „Gemeindekirchensteuer“, „Gemeindegeld“, u. a. m.) zusätzlich zu den bei den Landeskirchen erfassten 4.595.335.000 Euro Kirchensteuern weitere „Gemeindebeiträge“ in Höhe von 29.137.000 Euro erfasst, die jeweils in der Kirchengemeinde verbleiben.

Die Einnahmen sind inzwischen in acht Gruppen zusammengefasst, von denen die Kirchensteuer als die wichtigste Einnahmequelle dargestellt wird.

Etwas mehr Transparenz scheint sich hier durchzusetzen, denn die veröffentlichten Beträge stimmen mit denen, die das Statistische Bundesamt ermittelt, inzwischen überein.

In den letzten beiden Jahren wurden trotz sinkender Kirchenmitgliedszahlen 1.209 Mio Euro Kirchensteuern mehr eingenommen als 2011.

Anmerkungen: Insgesamt stellen die Kirchensteuern mit ca. 50 Prozent die Haupteinnahmequelle an allen Einnahmen dar.

Die inzwischen auf 264 Mio. Euro gestiegenen Staatsleistungen (auf älteren Rechtstiteln beruhende ‚Staatsdotationen’) und die 1.950 Mio. Euro (öffentliche) Fördermittel und Zuschüsse von Dritten werden einzeln ausgewiesen. Ebenso die Entgelte für Kirchliche Dienstleistungen in Höhe von 1.260 Mio Euro. Damit ist nicht sofort ersichtlich, dass die insgesamt ausgewiesenen Steuergelder auf über zwei Mrd. Euro gestiegen sind. Die noch in den vergangenen Jahren praktizierte Zusammenfassung von sehr verschiedenen Einnahmen wie Mieten, Pachten, Betriebskostenerstattungen, Zinserträge und Einnahmen für kirchliche Dienstleistungen ist jetzt etwas mehr aufgeschlüsselt, so dass diese Zahlen gegenüber den Kirchsteuern kleiner wirken.

Die Ausgaben sind differenzierter dargestellt.

Dabei werden dann reine Ausgabengruppen gebildet, deren Aussage z. T. einfach falsch ist. So wird z. B. für Kindertagesstätten angegeben, dass die EKD, ihre Gliedkirchen und Kirchengemeinden insgesamt 1.900 Mio. Euro (oder 18,5 Prozent aller Ausgaben) dafür ausgegeben haben. Dabei wird unterschlagen, dass von diesen Aufwendungen ca. 1,35 Mrd. Euro staatliche Finanzierungen (abzüglich der Rückflüsse) sind und 285 Mio. Euro Elternbeiträge, so dass für die kirchlichen Träger nur noch 265 Mio. Euro als Eigenanteil bestehen bleiben. Das sind von der gesamten Finanzierung der Kindertagesstätten nur noch 13,9 Prozent und von allen Ausgaben nur noch 2,6 %. Dabei lässt sich in den letzten Jahren zusätzlich noch die Tendenz feststellen, das die Kirchen die ohnehin geringen Eigenbeiträge noch weiter zurückfahren. Tatsächlich werden die Kindergärten nach Recherchen von Ullrich Schauen je nach Bundesland zwischen 80 und 100 Prozent durch den Staat bezuschusst. In Nordrhein-Westfalen sind es 88 Prozent und in Hamburg sogar 100 Prozent der Kosten, die der Staat übernimmt. Auch im „Violettbuch Kirchenfinanzen” (Carsten Frerk) sind Beispiele angeführt, wo kirchliche Träger die Schließung ihrer Kindertagesstätten angedroht haben, um von Kommunen höhere Zahlungen zu erzwingen. Dieser Trend scheint sich auch in den letzten Jahren weiter fortzusetzen, denn da sind lt. neuesten Erhebungen bereits 1,85 Mrd. € an staatlichen Zuschüssen an die evangelischen Kindertagesstätten geflossen, auch wenn andererseits die Anzahl der Kitas gestiegen ist (von 8.430 in 2009 auf 8587 in 2013).­

In diesen Einnahmen und Ausgaben sind zudem eine Anzahl von kirchlichen Einrichtungen nicht erfasst, die vollständig aus Steuergeldern finanziert werden (z. B. Theologische Fakultäten) oder hoch bezuschusst werden (z. B. Kirchentage, Hilfswerke), da sie als Rechtsträger nicht zur verfassten Kirche gehören.

Quellen:
C. Frerk: Violettbuch Kirchenfinanzen, Aschaffenburg 2010
U. Schauen: Das Kirchenhasser-Brevier, München, 2010
Kirchensteuern und Finanzen, S.36ff aus „Zahlen und Fakten EKD 2014”
2009: Statistisches Bundesamt, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe, ersch. am 04.02.11
2012: Statistisches Bundesamt, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe/AusgabenEinnahmen