Intoleranz bei starkem religiösem Glauben? 1998
In 31 Staaten vorrangig christlichen Staaten der Welt wurden 1998 - in einer international koordinierten Umfrage, die jeweils national repräsentativ war - die Menschen befragt, ob sie der Aussage „Menschen mit starkem religiösem Glauben sind oft zu intolerant zu anderen“ zustimmen oder sie ablehnen würden.
In 24 Staaten stimmt mehr als die Hälfte der Befragten dieser Aussage zu. In 9 Staaten (Schweiz, Dänemark, Niederlande, Norwegen, Neuseeland, Nord-Irland, Australien und Portugal) sind es mehr als drei Viertel aller Befragten, die sich zustimmend äußern, d.h. diese Gefährdung stark Religiöser zur Intoleranz wahrnehmen. Bis auf Portugal sind diese Staaten evangelisch bzw. anglikanisch.
Zu den 7 Staaten, in denen diese Gefährdung zur Intoleranz mehrheitlich nicht gesehen wird, gehören die USA, Russland, Ungarn, Bulgarien, Lettland, (der griechische Teil von) Zypern und die Philippinen.
Anmerkung: Es ist auffallend, dass sich unter den Staaten mit mehr als einem Viertel ‚tolerant-gläubigen’ Befragten kein Land aus dem „alten Europa“ befindet, und die ‚evangelikalen’ USA sich in einer Gruppe mit Staaten orthodoxer Religiosität befinden. Die besonders positive Haltung zur Religion auf den Philippinen (mehr als 80 % Katholiken) fällt dabei besonders auf.