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Muslime in Europa

Das PEW Forschungszentrum hat „5 Fakten über die muslimische Bevölkerung in Europa“ publiziert. Die Unterschiede in den Größenordnungen und den Einstellungen in der Bevölkerung der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind erheblich.

Für die PEW-Forscher sind fünf Fakten wesentlich, um die unterschiedlichen Situationen der Muslime in Europa zu veranschaulichen.

  1. Die absolute Größe der Population:

Während Frankreich den höchsten Anteil von Muslimen in der Bevölkerung hat, ist es in Deutschland – in absoluten Zahlen – die größte Population.


(Für Deutschland ist die Anzahl von 4,8 Mio. Muslimen ungewöhnlich hoch. Normalerweise wird von einer Schätzung von 3,8 bis 4,2 Mio. Muslimen in Deutschland ausgegangen.)

2. Der Anteil der muslimischen Bevölkerung steigt langsam aber kontinuierlich – jeweils um 1 Prozent in 10 Jahren. Waren es 1990 noch 4 Prozent, so sind es 2010 dann 6 Prozent. Es besteht die Prognose, dass diese Entwicklung sich gleichmäßig fortsetzt, d. h. 2030 wird ein Anteil von 8 Prozent der Bevölkerung der EU als muslimisch prognostiziert.

3. Muslime sind jünger als andere Europäer. 2010 war der Alters-Median der Muslime in Europa 32 Jahre. Das sind 8 Jahre weniger als der EU-Median (40 Jahre). Zum Vergleich: der Alters-Median für Konfessionslose in Europa liegt bei 37 Jahren, der für Christen ist 42 Jahre.

4. Die Einstellungen zu den Muslimen variieren innerhalb der EU-Staaten erheblich. 2016 waren die Einstellungen gegenüber Muslimen in Ländern im Süden und Osten der EU negativer als in den anderen EU-Staaten. Mehrheitlich ablehnend äußerte sich die Befragten in Ungarn (72 Prozent Ablehnung), in Italien (69 Prozent), Polen (66 Prozent) und in Griechenland (65 Prozent). In Spanien sind es 50 Prozent, während eine geringere Ablehnung festzustellen war in den Niederlanden (35 Prozent), Schweden (35 Prozent), Frankreich (29 Prozent), Deutschland (29 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (28 Prozent).

5. Im Jahr 2010 war die Europäische Union Heimstatt für 13 Millionen muslimische Zuwanderer. Die im Ausland geborenen Muslime in Deutschland sind überwiegend türkische Zuwanderer, aber auch Migranten aus dem Kosovo, dem Irak, Bosnien-Herzegowina und Marokko. Die rund 3 Millionen im Ausland geborenen Muslime in Frankreich stammen vorwiegend aus den früheren französischen Kolonien wie Algerien, Marokko und Tunesien.