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Pflegeheim vs. Freitodbegleitung

Fowid-Notiz: In einer Umfrage (im August 2022) zur Situation einer Pflegebedürftigkeit wünscht die weitgehende Mehrheit der Befragten, zu Hause gepflegt zu werden. Falls das nicht möglich ist, wollen die Hälfte in ein Pflegeheim gehen, 30 Prozent würden sich in diesem Fall für eine assistierte Freitodbegleitung entscheiden.

Die „Deutsche Stiftung Patientenschutz“, eine Gründung des katholischen Malteser-Ordens (1995), positioniert sich gegen eine Freitodbegleitung und hat bereits im Dezember 2012 eine Umfrage von TNS Infratest veröffentlicht „Was denken Deutsche über Pflege und Suizid?“, mit der Frage: „Aktuell wird über ein strafrechtliches Verbot der assistierten Suizidbeihilfe, also der begleiteten Hilfe zur Selbsttötung, diskutiert. Stellen Sie sich vor, dass Sie in einem Jahr pflegebedürftig werden: Würden Sie sich dann kostenlos beim Suizid begleiten lassen?“

Ergebnis: „Jeder zweite Deutsche würde sich kostenlos beim Suizid begleiten lassen, wenn er pflegebedürftig wird. Die Angst vor Pflegebedürftigkeit ist so groß, dass diese Menschen lieber tot, als pflegebedürftig sein wollen.“

Nun gibt es eine weitere Umfrage zum Themenkreis durch das Institut Mente>Factum. In einer ersten Veröffentlichung „Wann geht man in ein Pflegeheim?“ lautete die Frage: „Stellen Sie sich bitte vor, Sie würden pflegebedürftig. Welche Form von Pflege wäre Ihnen dann am liebsten? Gepflegt werden möchte ich … Zuhause durch Angehörige, … Zuhause durch Pflegepersonal, … Im Pflegeheim.“

In einer zweiten Veröffentlichung „Weckruf Suizid: 30 Prozent sind lieber tot als im Pflegeheim“ lautete die Frage: „Stellen Sie sich bitte vor, sie würden so stark pflegebedürftig, dass Sie zuhause nicht mehr gepflegt werden könnten. Wie würden Sie sich dann wohl entscheiden? Würden Sie dann: Eher in ein Pflegeheim gehen? / Eher versuchen, eine begleitende Suizidbeihilfe, also eine Hilfe zur Selbsttötung zu bekommen?“

Gut die Hälfte (54 Prozent) würde in ein Pflegeheim gehen, 30 Prozent würden versuchen, eine Freitodbegleitung zu bekommen. Unterschiede zwischen Altersgruppen, Frauen/Männern, etc. bestehen  nicht.

(CF)