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Religionszugehörigkeit und Altersaufbau, 1970

1970 ist der Altersaufbau der „Sonstigen Religionsgemeinschaften“ - hinsichtlich des Anteils ihres Nachwuchses - am günstigsten: 57,8 Prozent der Mitglieder sind unter 35 Jahren.

Im Vergleich zwischen evangelischer und katholischer Kirche haben die Katholiken einen jüngeren Altersaufbau (53,2 Prozent unter 35) als die Evangelischen (49,8 Prozent unter 35). Entsprechend haben die Evangelischen in den Altersgruppen über 55 Jahren jeweils mehr als 50 Prozent Anteile.

In dieser Hinsicht am ungünstigsten ist 1970 der Altersaufbau der Gemeinschaftslosen (und der ohne Angabe ihrer Zugehörigkeit) bei denen der Schwerpunkt in der Altersgruppe der 55 - 65-Jährigen liegt, d.h. bei den Geburtsjahrgängen 1905 bis 1915, deren ‚politische Sozialisierung’ also in den 1920er und 1930er-Jahren erfolgte.

Anmerkung: Als Hypothese kann man annehmen, dass es sich bei diesen „Gemeinschaftslosen“ demnach - Sozialisation in den 1920er Jahren - um ehemalige Kommunisten handelt („Religion ist Privatsache“) oder als Gegenteil - Sozialisation in den 1930er Jahren - um ehemalige Nationalsozialisten, bei denen Wert darauf gelegt wurde, dass sie aus der Kirche austraten.

Da die Daten des Statistischen Bundesamtes nicht mit anderen Merkmalen kombiniert werden können, lässt sich diese Hypothese jedoch nicht überprüfen.