Religiosität nach Altersgruppen, 1982, 1992, 2002
Auf einer 10er Skala von „Nicht religiös“ bis „Religiös“, auf der die Befragten ihre eigene Ansicht einstuften, steigt der Mittelwert der „Religiosität“ innerhalb der Altersgruppen für die älteren Altersgruppen in allen drei Jahren 1982, 1992 und 2002 jeweils an.
Der theoretische Mittelwert liegt bei 5,5 und je höher der Wert, desto „religiöser“ sind die Befragten.
Von 1982 (nur Alte Bundesländer) auf 1992 (Alte + Neue Bundesländer) verringert sich - aufgrund der überwiegend konfessionslosen Bevölkerung in den Neuen Bundesländern - der gesamtdeutsche Wert erwartungsgemäß (von 5,83 auf 5,40).
Im Jahr 2002 hat sich der gesamtdeutsche Wert weiter verringert. Alle Altersgruppen - bis auf die 18-29-Jährigen - stufen sich im Mittelwert geringer als „religiös“ ein. Der Gesamtwert sinkt nur geringfügig (auf 5,35), da sich die 18-29 Jährigen im Mittelwert höher einstufen, d.h. sie verhalten sich in dieser Einstufung gegen den allgemeinen Trend.
Eine genauere Unterscheidung nach Altersgruppen in den Alten und Neuen Bundesländern zeigt in der eindeutigsten Einstufung als „Nicht religiös“ dabei zwei Aspekte.
1. Die Selbsteinstufungen zeigen einen Kohorten-Effekt. Zwischen den einzelnen Befragungen sind jeweils zehn Jahre vergangen - ein Zeitraum der recht genau auf die 18 - 29-Jährigen ‚passt’ (12 Jahre) und von denen von einem Befragungszeitpunkt bis zum nächsten Termin rund 80 % in die Gruppe der 30 - 44 Jährigen aufgerückt sind. So verschiebt sich in den Alten Ländern der 1982er Wert dieser Gruppe auf den 1992er Wert der folgenden Altersgruppe und in den Neuen Ländern der 1992er Wert dieser Gruppe ebenfalls auf den 2002er Wert der nächstfolgenden Altersgruppe.
2. Sowohl in den Alten wie in den Neuen Bundesländern zeigt sich in der Altersgruppe der 18 - 29-Jährigen die Verringerung dieser entschiedenen Einstufung als „Nicht religiös“.