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USA – Wahlverhalten und Religion

In den entscheidenden Bundesstaaten bei der Präsidentenwahl 2016 war der Abstand zwischen Donald Trump und Hillary Clinton nur marginal, wobei Donald Trump mehr Bundesstaaten für sich gewinnen konnte, als vorher angenommen worden war. In der Analyse des Wähler­präferenzen zeigt sich, dass Trumps Erfolg wohl auch auf der hohen Zustimmung der Religiösen in den USA beruht.

In einer umfangreichen Darstellung der New York Times zu den Wählerpräferenzen spiegelt sich nicht nur die tiefe Spaltung zwischen den beiden politischen Lagern wieder, es ist auch zu erkennen, inwieweit Religion bei der Stimmabgabe eine Rolle spielte.

Es ist also nicht nur der künftige Vizepräsident Mike Pence, der sich selbst als „Ein Christ, ein Konservativer, ein Republikaner, in dieser Reihenfolge“ beschreibt, sondern ebenfalls die Mehrheit der Evangelikalen, die Trump die entscheidenden Prozentpunkte brachten und damit zur Präsidentschaft verhalfen.

Dazu schreibt der Religion News Service: „Einundachtzig Prozent der weißen Evangelikalen stimmten für ihn im Vergleich zu 79 Prozent für George W. Bush im Jahr 2004, 73 Prozent für John McCain im Jahr 2008 und 79 Prozent für Mitt Romney im Jahr 2012. […] Wie die Katholiken abstimmen, so (normalerweise) stimmt auch die Bevölkerung. Aber mit 52 Prozent, die für Trump stimmten, gegenüber 45 Prozent für Hillary Clinton, war der Anteil für den Gewinner größer als es jemals in diesem Land gewesen ist. […] Fazit: Katholiken und weiße Evangelikale machten den Unterschied für Trump.“

Über den politischen Einfluss von religiösem Glauben berichtet auch eine Studie des Barna-Institutes (Umfrage September 2016), bei denen für zehn vorgegebene Einflussquellen angegeben werden konnte, wie stark diese Beeinflussung ist.

Den stärksten Einfluss („viel“ und „einigermaßen“) hat danach der eigene religiöse Glaube (33 Prozent), gefolgt von Familienmitgliedern (28 Prozent), den Medien (28 Prozent) und den Freunden (26 Prozent). Den geringsten Einfluss haben danach die Pastoren der eigenen Kirche (14 Prozent).

(CF)