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Wahlentscheidung nach Konfession und Kirchgangshäufigkeit 1994, 1998, 2002

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine Studie[1] vorgelegt, in der auch über die Frage von Wahlverhalten hinsichtlich Konfession und Kirchenbindung referiert wird.

Während die Präferenz der katholischen Wähler für die CDU in beiden Teilen Deutschlands sehr eindeutig ist - in den Neuen Bundesländern sogar ausgeprägter als im Westen - ist die Präferenz der evangelischen Wähler für die SPD nur im Westen eindeutig, im Osten nicht.

Die konfessionslosen Wähler bevorzugen dagegen eindeutig die SPD und (im Westen) die Bündnis-Grünen, sowie (im Osten) die PDS.

Eindeutiger in den Parteipräferenzen fällt die Bevorzugung der CDU aus, wenn das Wahlverhalten mit der Kirchgangshäufigkeit kombiniert wird. Auch wenn mehr Katholiken regelmäßig in die Kirche gehen als die Evangelischen, übertrifft die Präferenz der häufigen evangelischen und katholischen Kirchgänger (2002: 75 Prozent) für die CDU den nur katholischen Anteil (2002: 66 Prozent).

Anmerkung: Der Anteil der regelmäßigen Kirchgänger ist für beide Religionsgesellschaften jedoch recht gering (15 Prozent bzw. 4 Prozent), so dass die Auswirkungen begrenzt bleiben. Es bestätigt allerdings, dass die christliche Religiosität bei den CDU-Wählern insgesamt deutlich ausgeprägter ist, als bei den Wählern anderer Parteien. (→ Wählerstruktur der Parteien: Christen und Atheisten, 1998)

Von den häufigen Kirchgängern wählen 2002 im Osten wie im Westen rund drei Viertel die CDU, bei den Wählern, die zumindest ab und zu in die Kirche gehen, stimmen auch in beiden Teilen Deutschlands die meisten für die CDU, während bei den seltenen Kirchgängern und bei denen, die nie in die Kirche gehen, die SPD bevorzugt wird.

Anmerkung: Für die Größenordnungen dieser Präferenzen müssten genauere konkrete Teilmengen ausgewiesen werden. Deutlich ist dabei allerdings, dass Konfession und Kirchenbindung auch politische Präferenzen beinhalten. So ist auch das Ansteigen der Präferenz für die PDS mit dem Absinken der Kirchganghäufigkeit ein Hinweis auf abgrenzbare konfessionell-politische Milieus.

[1] S. Isabell Thaidigsmann: Sozialstruktur und Wählerverhalten. Das Ende einer alten Beziehung? Sankt Augustin, April 2004, 33 Seiten. (Arbeitspapier Nr. 126 / 2004 der Konrad-Adenauer-Stiftung)