Jesuiten, weltweit, 1966 bis 2016
Die Jesuiten, der größte - und wie es heißt, der mächtigste - Männerorden innerhalb der katholischen Kirche ist von dem Wandel der Veränderungen ebenso betroffen, wie die katholische Kirche selber. Seit 1966 hat sich die Zahl der Jesuiten weltweit von 36.000 auf 17.000 mehr als halbiert und die Anzahl der Jesuitenpriester hat sich von 20.000 auf 12.000 verringert.
Der Orden der Jesuiten besteht aus Priestern, Brüdern, Scholastikern und Novizen. Bei der Anzahl der Priester bestand bis Anfang der 1980er Jahre eine relative Stabilität von rund 20.000 Priestern, seitdem verringert sich die Anzahl der Priester kontinuierlich. Bei den Brüdern, Scholastikern und Novizen ist diese Verringerung – mit Ausnahme der 1980er Jahre -, kontinuierlich. 2016 beträgt das Durchschnittsalter 57,5 Jahre.
Nach einer aktuellen Veröffentlichung (zum 1.1.2016) ist der Orden weltweit in 77 Provinzen, 4 unabhängige und 6 anhängige Regionen untergliedert. Nur in den afrikanischen Provinzen und Regionen bleibt die Zahl der Ordensmitglieder (mit 1.596) stabil, mit leichtem Anstieg (plus 16 gegenüber 2015), in allen anderen Regionen verringern sich die Mitgliederzahlen. In Europa (4.420 = minus 172) ebenso wie in Asien mit Australien (5.614 = minus 27), Lateinamerika (2.219 = minus 88) und in den USA (2.527 = minus 80).
In der Zusammensetzung der Generalkongregation, die am 14. Oktober 2016 in Rom den neuen Generaloberen („Jesuitengeneral“) wählte und bei der die Mitgliederstärke der Regionen ihren Ausdruck findet, zeigt sich die regionale Verschiebung der Mitgliederzahlen: „Kamen bei der letzten Generalkongregation 2008 insgesamt 54 Prozent der Mitglieder aus der südlichen Weltkugel, sind es heute bereits 59 Prozent. 72 Mitglieder, also ein Drittel (33 Prozent) der Kongregation, kommen aus Asien und Ozeanien. Der stärkste Rückgang gegenüber 2008 betrifft Europa. Der Anteil der europäischen Mitglieder sinkt von 31 auf 26 Prozent.“
Auch die Tatsache, dass erstmals in der Ordensgeschichte ein Nicht-Europäer zum Generaloberen gewählt wurde – der Venezolaner P. Arturo Sosa Abascal SJ -, weist in diese Richtung.
In den weiteren Zahlen zum 1.1.2016 wird deutlich, wo das Schwerpunkt des Engagements der Jesuitenliegt: in der Bildung und Ausbildung. „Hochschulen und Universitäten betreibt der Orden weltweit 240, Gymnasien und andere Schulen 700. In Lateinamerika gibt es das Netzwerk fe y alegría („Glaube und Freude“) mit 2.900 Dorfschulen, vor allem für arme Kinder. Von 130.000 Laien und 3.700 Jesuiten werden insgesamt etwa 2,9 Mio. Lernende in den Bildungseinrichtungen des Ordens unterrichtet, davon 1,5 Mio in fe y alegría.“