Glaubensvorstellungen von Katholiken, 2002
An einen Gott - wobei diese Vorstellung noch genauer abzuklären wäre - glauben neun von zehn Katholiken (86 Prozent). Aber immerhin 14 Prozent der befragten Katholiken ab 16 Jahren sind sich unentschieden (8 Prozent) oder sagen explizit (4 Prozent), dass sie nicht an einen Gott glauben.
Das ebenso etwas unspezifische „Leben nach dem Tod“ findet eine geringere Zustimmung. 56 Prozent der Katholiken glauben an „ein Leben nach dem Tod“, dagegen sind 22 Prozent Unentschieden und 22 Prozent glauben nicht daran.
Bei den essentiellen christlichen Glaubensvorstellungen - Gott hat die Welt erschaffen, die Dreifaltigkeit und die Auferstehung - werden die kirchlich-religiösen grundlegenden Glaubensinhalte nur von einer guten Hälfte der Katholiken bejaht (Gott hat die Welt erschaffen 56 Prozent, Dreifaltiger Gott der Christen 55 Prozent). An Engel (42 Prozent) ebenso wie an die Auferstehung (41 Prozent) glaubt nur eine qualifizierte Minderheit
Immerhin 26 Prozent der Katholiken glauben an eine „Wiedergeburt“, die es nach christlichem Verständnis nicht gibt.
In der Altersverteilung von Glaubensvorstellungen bei Katholiken zeigt sich durchgängig bei den Jüngeren eine geringere Zustimmung zu diesen Glaubenselementen als bei den Älteren. Beinahe gleich bleibend ist in den jeweils älteren Gruppen eine größere Zustimmung vorhanden.
So glauben drei Viertel der katholischen 16-29-jährigen an einen Gott und, mit dem Alter ansteigend, sind es 93 Prozent der 60 Jahre alten und älteren Katholiken, die an einen Gott glauben.
Auch die andere Glaubenselemente finden nur noch bei zwei von fünf jungen Katholiken eine Akzeptanz: Gott hat die Welt erschaffen (38 Prozent), dreifaltiger Gott der Christen (40 Prozent), Engel (33 Prozent). An die Vorstellung einer “ Auferstehung der Toten, so wie Christus auferstanden ist“, glauben nur ein gutes Viertel (27 Prozent) der jungen Katholiken.
Nur im Glauben an die „Wiedergeburt“ gibt es keine altersspezifischen Unterschiede.
In der Reihung von „gläubigen Kirchennahen“ über „kritische Kirchenverbundene“, „kirchlich distanzierte“ bis hin zu „nicht religiösen“ ist es nicht überraschend, dass die „gläubigen Kirchennahen“ die höchste Zustimmungen artikulieren, die sich dann mit geringerer Kirchenbindung abschwächt.
Bemerkenswert ist die Gruppe der „religiös, aber nicht christlichen“ Katholiken, die ‚glaubenssicherer’ christlich sind, und nur nicht besonders an die Dreifaltigkeit und die Auferstehung glauben. In ihren relativ hohen Zustimmungswerten zu den Vorstellungen von „Gott“, „Engeln“ und „Wiedergeburt“ ließe sich annehmen, dass es sich um ein eher ‚esoterisches’ Klientel handelt.
An die „Wiedergeburt“ - eine Vorstellung die eher dem Buddhismus, Woodo-Kulten u. a. m. entlehnt ist - haben neben den „nicht christlich Religiösen“ die „gläubigen Kirchennahen“ die höchsten Zustimmungswerte.