Schweiz: Mehrheit lehnt offiziellen Islam-Status ab
Die Idee einer Anerkennung des Islams als einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft findet in der Bevölkerung der Schweiz keine Mehrheit. 61 Prozent der Befragten lehnten das (in einer Umfrage der „Sonntagszeitung„ und „Le Matin Dimanche“) mit „Nein“ (41 Prozent) oder „Eher Nein“ (20 Prozent) ab, 19 Prozent sagten „Ja“ und 20 Prozent „Eher Ja“.
In der Schweiz hat sich eine Anerkennung der Religionsgemeinschaften als öffentlich-rechtliche Körperschaften etabliert: Die katholische und die evangelisch-reformierte Kirchen sind überall öffentlich-rechtlich anerkannt (außer in den Kantonen Genf und Neuenburg). Die Kantone Zürich, Bern, Luzern, Solothurn, Baselland, Baselstadt, Schaffhausen, St. Gallen und Aargau haben ebenfalls die christ-katholische als Landeskirche zugelassen. Die Kantone Bern, Freiburg, Baselstadt und St. Gallen geben auch den jüdischen Gemeinden diesen öffentlich-rechtlichen Status.
In der Frage der Anerkennung des Islams als öffentlich-rechtliche Körperschaft ist eine Mehrheit der Schweizer dagegen.
Diese Ablehnung einer offiziellen Anerkennung des Islam geht konform mit den Antworten auf die Frage, ob der Islam seinen Platz in der Schweiz habe. 62 Prozent der Befragten sagten „Nein“ (34 Prozent „Nein“ und 28 „Eher Nein“) und 38 Prozent „Ja“ (15 Prozent „Ja“ sowie 23 Prozent „Eher Ja“.)
Hintergrund oder Basis für diese Bewertung des Islam ist der Glaube, „dass die christlichen Werte Teil der Schweizer Identität sind.“ Diese, von der Sonntagszeitung „Leitkultur“ genannte Auffassung, teilen 80 Prozent der Befragten (43 Prozent „Ja“, 37 Prozent „Eher Ja“), 20 Prozent sehen die christlichen Werte nicht als Teil einer Schweizer Identität (Acht Prozent „Nein“, 12 Prozent „Eher Nein“.)
(CF)