Akzeptanz von Evolution, 2019/2020
fowid-Notiz: In der Akzeptanz der Evolution als Indikator für ein wissenschaftliches Weltbild der Befragten zeigen sich in 20 Staaten der Welt durchaus gravierende Unterschiede. Die Konfessionsfreien nennen durchgehend eine größere Akzeptanz als Religiöse, bei denen Muslime sich dann wiederum von den Christen unterscheiden. Insgesamt sind in den 20 Staaten die Menschen, die an eine Schöpfung glauben, in der Minderheit (21 Prozent).
In einer globalen Studie zu Einstellungen zur Gentechnik „Biotechnology Research Viewed With Caution Globally, but Most Support Gene Editing for Babies To Treat Disease” haben Mitarbeiter des PEW Research Center auch die Auffassungen zur Evolution erfragt – als Indikator für die Akzeptanz eines wissenschaftlichen Weltbildes.
„Die Umfrage befasst sich auch mit der öffentlichen Meinung zur Evolution, einem Bereich, der oft als Reibungspunkt zwischen Wissenschaft und Religion angesehen wird, insbesondere für Anhänger abrahamitischer Religionen wie dem Christentum oder dem Islam.
Die Umfrage zeigt eine breite Akzeptanz der Evolution in diesen Bevölkerungsgruppen. Ein Median von 74 Prozent sagt, dass sich Menschen und andere Lebewesen entwickelt haben, während ein Median von nur 21 Prozent glaubt, dass Menschen und andere Lebewesen in ihrer heutigen Form seit Anbeginn der Zeit existieren.
Der Glaube an die Evolution ist stark mit der Religionszugehörigkeit verbunden. Christen - insbesondere diejenigen, für die Religion einen hohen Stellenwert hat - akzeptieren die Idee, dass sich Menschen und andere Lebewesen im Laufe der Zeit entwickelt haben, weniger. In Kanada zum Beispiel sagen 93 Prozent der religiös nicht gebundenen Erwachsenen, dass Menschen und andere Lebewesen sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, verglichen mit einer kleineren Mehrheit aller Christen (70 Prozent) und 49 Prozent der Christen, die sagen, dass Religion für sie sehr wichtig ist. In Südkorea sagt die Hälfte der Christen, dass sich Menschen und andere Lebewesen entwickelt haben, verglichen mit 73 Prozent der Buddhisten und 83 Prozent der religiös Ungebundenen.
Auch die Muslime akzeptieren die Evolution in allen befragten Bevölkerungsgruppen weniger. Etwa vier von zehn Muslimen in Malaysia und Singapur sagen, dass sich Menschen und andere Lebewesen entwickelt haben. In Indien und Russland ist es etwa die Hälfte.“
Diese Ergebnisse bestätigen die Gallup-Ergebnisse für die USA und für Deutschland deutet es sich an – im Vergleich zu einer fowid-Umfrage aus dem Jahr 2005 -, dass sich der Anteil der Religiösen, die einem wissenschaftlichen Weltbild gegenüber aufgeschlossen sind (2005: 53 bzw. 58 Prozent) mittlerweile deutlich vergrößert hat (2020: 81 Prozent).
(CF)