Eheschließungen in Deutschland (1953 - 2015)
Der Trend eine Eheschließung mit dem kirchlichen Segen zu verbinden sinkt weiter. Während 1953 noch nahezu 80 Prozent aller Trauungen mit der kirchlichen Zeremonie begangen wurden, ist dieser Anteil im Jahr 2015 auf ca. 22 Prozent gesunken. Das heißt, dass nur noch jedes 10. Paar den evangelischen oder katholischen Segen einholt (jeweils ca. 11 Prozent).
Im Jahr 2015 werden nur noch 22,4 Prozent der Ehen auch kirchlich getraut (11,1 Prozent evangelisch, 11,4 Prozent katholisch), d. h. nur noch ca. jede fünfte Ehe bekommt einen kirchlichen Segen.
Was ebenfalls bedeutet, dass rund die Hälfte der formellen Kirchenmitglieder sich bei ihrer Eheschließung nicht mehr anschließend kirchlich trauen lassen.
Besonders betroffen - auch von den zukünftigen Konsequenzen - ist die evangelische Kirche, die in den Jahren 1970 bis 1990 - als sich ihr Trend vom katholischen Trend abkoppelte - 469.174 Trauungen weniger zu ‚verbuchen’ hat, als die Katholische Kirche. Allein in den zehn Jahren von 1973 bis 1982 sind es knapp 300.000 weniger evangelische Trauungen als katholische ‚Einsegnungen’. Seit 1990 verlaufen die katholische und evangelische Trendlinien nahezu parallel auf gleichem Niveau nach unten. In den Jahren 1997 bis 2007 gibt es pro Jahr ca. 5.000 evangelische Trauungen mehr. Ab 2011 Jahren unterscheiden sich die Zahlen kaum noch.
[SFE]