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Kirchenaustritte Bayern, 1968-2003

Die Hoch- bzw. Tiefpunkte der katholischen wie evangelischen „Austrittswelle“ verlaufen insgesamt parallel, wenn auch auf unterschiedlich hohen Niveaus.

Das Verhältnis von Katholiken zu Evangelischen Kirchenmitgliedern beträgt in Bayern 2,8. 

In Bezug auf die Mitgliederzahlen traten bis 1980 deutlich mehr Evangelische aus ihrer Kirche aus als Katholiken aus ihrer Kirche. 1980 vergrößert sich der katholische Anteil stetig und ist seit 1992 gleich bleibend rund doppelt so hoch wie die evangelischen Austrittszahlen.

Somit haben sich die katholischen Austrittszahlen sich zwar seit 1980 verdreifacht, sind aber - bezogen auf die Mitgliederzahl der katholischen Bistümer in Bayern - relativ geringer als die Austritte aus der evangelischen Landeskirche Kirche in Bayern.

Seit 1992 bewegen sich die Austrittszahlen relativ kontinuierlich in den Größenordnungen 15.000 Evangelische bzw. 30.000 Katholiken, das sind pro Werktag rund 60 evangelische bzw. 120 katholische Kirchenmitglieder, die ihre Kirche verlassen.

Anmerkung: Die Veränderungen im katholischen Bereich legen die Annahmen nahe, dass seit 1980 entweder eine verstärkte Wanderungsbewegung vom Land in die Städte erfolgt bzw. dass die Bindungsfähigkeit des religiösen Milieus auf dem Land sich abgeschwächt hat.

Überschrift

Austritte Netto (Nach Abzug der Eintritte incl. Erwachsenentaufen 1970 - 2003)[1]:

Römisch - Katholisch: 678.786 ./. 65.434 = 613.352

Evangelisch: 409.113 ./. 103.633 = 305.480

Summe: 1.087.889 ./. 169.067 = 918.8322 [2]

[1] Die Zahl der Eintritte ist zurückzuführen auf Taufen von Kindern über 6 bzw. (ev.) 14 Jahren, die etwa ein Viertel aller „Eintritte“ ausmachen. Unberücksichtigt bleibt dagegen die steigende Zahl ungetaufter Kinder (in München im Jahr 2002 insgesamt 63 %).
[2] Etwa die Hälfte der Austritte entfällt auf die Altersgruppe bis 30 Jahren, ein weiteres Viertel auf die 30- bis 40-Jährigen. Vom restlichen Viertel ist die Mehrzahl unter 50 Jahren; nur 10 Prozent der Austritte entfallen auf über 50-Jährige. Da dies Auswirkungen auf die Taufzahlen hat, wird die Verringerung der Kirchenmitglieder wegen Überalterung zunehmen.