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Evangelische Eheschließungen 1953 - 2003

Evangelische Eheschließungen bis 2003

Während es in den 1950er und 1960er Jahren überwiegend religiös homogene Ehen gab, war es in den folgenden Jahrzehnten nicht mehr so wichtig, einen Partner mit gleicher Konfession zu heiraten. Dies bedeutet auch zunehmend, dass religiöser Alltag nicht mehr in traditioneller Form stattfindet bzw. bei unterschiedlicher Weltanschauung gänzlich verschwindet.

1962 ist - in absoluten Zahlen - das ‚heiratsfreudigste’ Jahr in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Mit dem Aufbegehren gegen Konventionen in den sechziger Jahren (für die die viel zitierte ‚Studentenbewegung’ nur ein Ausdruck ist) geht die Zahl der Eheschließungen zurück.

Der Rückgang zeigt sich besonders bei den religiös „homogenen“ Eheschließungen. 1962 war die Relation zwischen religiös evangelisch homogenen Ehen (213.000) und „Mischehen“ - um den katholischen Ausdruck zu gebrauchen - (58.000 + 58.000 = 116.000) bei ziemlich genau 1,8 : 1. Im Jahr 1978 hatte sich diese Relation auf 1,1 : 1 verringert (91.000 : 80.000).

Der Rückgang evangelischer religiös „homogener“ Ehen - und damit auch Familien, in denen ein christlich ‚einfacher’ Alltag gelebt wurde - ist ein Trend, der sich kontinuierlich seit 1953 zeigt. Lag der Anteil dieser Ehen an allen „evangelischen“ Eheschließungen 1953 bei 62,1 %, hat er sich bis zum Jahr 2003 auf 32,8 Prozent verringert.

War diese homogene Ehe 1953 noch das Normale und die „Mischehen“ schon seltener (33,3 Prozent), gab es kaum (4,6 Prozent) Eheschließungen mit andersgläubigen oder gemeinschaftslosen Partnern.

2003 sind daraus drei relativ gleich große Gruppen geworden. Evangelisch homogene Eheschließungen (32,8 Prozent) sind ebenso häufig wie „Mischehen“ (32,6 Prozent) gefolgt von Ehen Evangelischer mit konfessionslosen Ehepartnern (30,1 Prozent).

Die Ehe zwischen einem Evangelischen und einem konfessionslosen Ehepartner ist zudem die einzige Gruppe, die absolut und relativ größer wird.

Diese Darstellung soll noch einmal verdeutlichen, wie sehr sich die Selbstverständlichkeit einer evangelisch religiös homogenen Ehe reduziert hat.

(CF)