Religionszugehörigkeit nach Altersgruppen, 1987
Im Altersaubau der Kirchenmitglieder / der Konfessionslosen entspricht die Altersstruktur der Mitglieder der katholischen und der evangelischen Kirche sowie der evangelischen Freikirchen im Großen und Ganzem dem Altersaufbau der Bevölkerung.
Zu den Konfessionslosen gehören 1987 nur unterdurchschnittlich Jugendliche und jüngere Erwachsene bis 25 Jahren, ebenso wie Ältere ab 60 Jahren und Älter. Weit überdurchschnittlich stellen die Altersgruppen der 30 bis 50-Jährigen den Schwerpunkt dieser Gruppe.
Die (1987) 30 bis 50 Jährigen waren 1970 bis 1974, zur Zeit der ersten Welle der Kirchenaustritte in der Bundesrepublik, die rund 15 bis 35-Jährigen, also die ‚kritische Masse’ für den Kirchenaustritt.
Da die Volkszählung eine ‚Momentaufnahme’ darstellt, braucht es weitere Daten, um zu prüfen, inwieweit es ein einmaliges Phänomen der 1970er Jahre war oder ob sich seitdem in dieser Altersgruppe die Kirchenmitgliedschaft generell verringert.
Anmerkung: Hinsichtlich der Kirchenmitglieder ist ein Unterschied bemerkenswert (vgl. folgende Grafik und Tabellen). Die katholischen Kirchenmitglieder sind in den jüngeren Altersgruppen deutlich stärker vertreten als die evangelischen, und die evangelischen Kirchenmitglieder sind in den älteren Altersgruppen (50 Jahre und älter) stärker vertreten als die katholischen. Das spricht dafür, dass die evangelische Kirche früher in Nachwuchsprobleme der Mitgliedschaft geraten wird, als die katholische Kirche in Deutschland, die in dieser Hinsicht (noch immer) die „Früchte“ ihrer Empfängnispolitik ernten kann.