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Österreich – Werte 2025

Fowid-Notiz: Das Bundeskanzleramt in Österreich hat eine Werte-Umfrage veranlasst, deren Ergebnisse mehrdimensional sind. Einerseits wird die Bedeutung der Religion für die Wertevermittlung in der Bevölkerung als gering angesehen, andererseits gehören christliche Feiertage und Kreuze in Schulen zum mehrheitlich geschätzten, erhaltenswerten Traditionsbestand von Werten, die auch bleiben sollten, wenn die Schüler nicht mehrheitlich christlich sind.

1. Zum Hintergrund

Ende 2023 belief sich der Anteil der römischen Katholiken in Österreich auf 51 Prozent. Seit 1991 (83 Prozent Katkoliken) hat die katholische Kirche pro Jahr rund einen Prozentpunkt ihrer Mitglieder verloren. In den fünf Jahren von 2019 bis 2023 jährlich zwei Prozentpunkte. Die Mitglieder der beiden evangelischen Bekenntnisse haben einen Anteil von drei Prozent. Somit beläuft sich der Anteil der Mitglieder der großen christlichen Kirchen Ende 2024 auf rund 53 Prozent.

Von den jüngeren Erwachsenen in Österreich (18-25 Jahre) haben lt. der „ORF-Jugendstudie 2023“ 75 Prozent kein Vertrauen in die Religionsgemeinschaften.

2. Werte Studie 2025

In der Reihe von Studien zur Integration hat das Bundeskanzleramt in Österreich aktuell die Umfrage „Gemeinsame Werte (2025)“ realisiert. Die Feldzeit der Befragung war der Februar 2025. Von den Ergebnissen werden im Folgenden die Ergebnisse zu vier Themen zitiert.

Zu den wichtigsten Grundwerten zählen „Familie und Partnerschaft“, „Selbstbestimmtes Leben“, „Sicherheit“ und „Gutes Einkommen und Wohlstand“. Hinsichtlich der 17 vorgegeben Werte (mit fünf Antwortmöglichkeiten) befinden sich „Glaube und Religion“ auf Rangplatz 16.

Hinsichtlich der 16 „kulturellen Werte, über die man in Österreich Bescheid wissen sollte“ rangieren auf Platz 12 „Religiöse Praktiken“ und auf Platz 14 „Feiertage“.

Auf die Frage: „Durch wen oder was wurden ihre Überzeugungen besonders geprägt?“ mit 18 Vorgaben für „Kanäle für Wertevermittlung“ werden Mutter, Schule/Ausbildung, Vater mehrheitlich genannt. Religions- und Glaubensgemeinschaften befinden sich (mit 11 Prozent) auf Rangplatz 15

Im „Meinungsbild zu Religion und religiös konnotierten Symbolen“ bekommen die Aussagen „Mir ist wichtig, dass christliche Feste in den österreichischen Schulen und Kindergärten auch dann gefeiert werden, wenn die Mehrheit der Kinder keine Christen sind“ (79 Prozent Zustimmung) und „Das Kreuz im Klassenzimmer ist ein kulturelles Erbe und sollte auch dann aufgehängt werden, wenn die Mehrheit der Schüler keine Christen sind“, 69 Prozent Zustimmung.


(CF)