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Vertrauen in Organisationen und Akteure, 2022

fowid-Notiz: Das Vertrauen der Bevölkerung in gesellschaftliche Organisationen und Akteure ist gleichsam der ‚Kitt der Gesellschaft‘, des inneren Zusammenhalts. Darin zeigt sich auch, welche Organisationen/Institutionen/Akteure für diesen Zusammenhalt wichtig sind (hohes Vertrauen) und welche unwichtig sind (niedriges Vertrauen).

Seit 1991 führt das IfD (Institut für Demoskopie, Allensbach) Umfragen zum Vertrauen der Bevölkerung in gesellschaftliche Organisationen, Institutionen und Akteure durch. Seit 2010 im Auftrag der Roland Rechtsschutzversicherung deren aktuellen Ergebnisse (Umfrage im November 2022) im „Roland-Rechtsreport 2023“ publiziert wurden.

Auch die aktuellen Vertrauenseinstufungen bestätigen den langfristigen Trend, dass mittleren und kleineren Unternehmen, der Polizei, den Gesetzen und den Gerichten mehrheitlich vertraut wird.

Die Kirchen, denen in der Umfrage von 2020 – vor den großen Wirtschaftsunternehmen – von 31 Prozent der Befragten vertraut wurde, rangieren Ende 2022 mit einem Viertel (24 Prozent) der Bevölkerung, die ihnen vertrauen, auf dem untersten Rangplatz mit dem geringsten Vertrauen. Der Anteil derjenigen, die der Kirche „sehr viel Vertrauen“, bleibt dabei bei sechs Prozent der Bevölkerung. Das entspricht in etwa der Anzahl der Gottesdienstbesucher.

In einer Zeitreihe 1991 – 2022 für das vertrauen in Zeitungen bzw. Kirche zeigt sich der Unterschied, dass das Vertrauen in Zeitungen relativ gleichbleibend gering ist, während das Vertrauen in die Kirche sich stetig verringert und Ende 2022 seinen geringsten Vertrauenswert bekommt.

In einem Ost-West-Vergleich ist das Vertrauen in den östlichen Bundesländern generell geringer als in den westlichen Bundesländern.

In Ostdeutschland haben die Zeitungen (22 Prozent vertrauen ihnen „sehr viel“ oder „ziemlich viel“) und die Kirche (20 Prozent vertrauen ihr) die geringsten Vertrauenswerte.

(CF)