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USA: Erwartete Einflussveränderungen durch Präsident Trump

Zwei Wochen vor der Amtseinführung des gewählten Präsidenten Donald Trump befragte das PEW-Forschungszentrum (vom 4. - 9. Januar 2017) in einer nationalen Umfrage 1.502 US-Amerikaner zu ihren Erwartungen, welche politischen, gesellschaftlichen Gruppen unter seiner Präsidentschaft an Einfluss gewinnen werden. Es wird mehrheitlich erwartet, dass es die weißen, reichen Männer sein werden, ebenso wie die konservativen Christen.

Die Auswertung von PEW hinsichtlich der Erwartung, wer an Einfluss unter Präsident Trump gewinnen bzw. an Einfluss verlieren wird, ist recht eindeutig.

Die Frage lautete: „Normalerweise, wenn es einen neuen Präsidenten gibt, gewinnen bestimmte Gruppen an Einfluss In Washington, während andere Gruppen an Einfluss verlieren. Sagen Sie mir für jede der folgenden Gruppen, wenn Sie denken, sie werden an Einfluss gewinnen, verlieren oder nicht von Donald Trumps Amtsantritt betroffen sein? Wie ist es mit …“ („Usually, when there is a new president, certain groups gain influence in Washington, while other groups lose influence… For each of the following, tell me if you think they will gain influence, lose influence or not be affected by Donald Trump’s taking office? How about …“)

Vier Gruppen werden als Gewinner gesehen, vor allem die Reichen, und acht Gruppen (vor allem Frauen, Schwarze, Arme, Hispanier sowie Homosexuelle) als Verlierer.

Auch hinsichtlich der persönlichen Betroffenheit meinen 40 Prozent, dass Leute wie sie selbst an Einfluss verlieren werden, 27 Prozent sehen sich als Gewinner während 31 Prozent nicht sehen, dass sich etwas verändern wird.

Unter den Parteianhängern der Demokraten sind es zwei Drittel (65 Prozent), die realitätsgerecht erwarten, dass ihr Einfluss sinken wird, während die Parteianhänger der Republikaner sich (mit 45 Prozent) nicht ganz so sicher seien, ob sie an Einfluss gewinnen.

Hinsichtlich der Einflussveränderungen politikbezogener Gruppen wird erwartet, dass vor allem die Geschäftsleute und die Militärs an Einfluss gewinnen. Ob die Lobbyisten mehr Macht unter Trump haben werden ist noch keine Einigkeit, während die Befragten sich sicher sind, dass die Gewerkschaftsführer und die Umweltschützer an Einfluss verlieren werden.

Vergleicht man die Erwartungen bezüglich der Einflussveränderungen, wenn der gewählte Präsident sein Amt antritt, so zeigt sich eine gewisse Parallelität zwischen den Demokraten Bill Clinton und Barack Obama – bei denen die jüngeren Leute, die Normalbürger, Ärmere, Kinder, Schwarze und Umweltschützer als Gewinner erwartet wurden -, und die Unterschiede zwischen den Republikanern George W. Bush – der auch bei den Älteren sowie den Kindern ‚punkten‘ konnte -, und Donald Trump, von dem das nicht erwartet wird.

Unter den Parteianhängern der Demokraten ist die Erwartung, welche gesellschaftlichen Gruppen unter Trump an Einfluss verlieren werden, mehrfach stärker ausgeprägt als bei den Parteigängern der Republikaner, bei denen die Mehrzahl eher der Meinung sind, es werde sich nichts verändern. Die insgesamt negativen Erwartungen stammen entsprechend weitestgehend von den Parteigängern der Demokraten. Bei den vier Personengruppen der Gewinner ist man ähnlicher Auffassung, wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung.

Das gleiche gilt für die politikbezogenen Gruppen, was die Verstärkung des Einflusses des Militärs und der Wirtschaftsunternehmen und der Verringerung des Einflusses der Umweltschützer und der Gewerkschaftsführer betrifft. Nur hinsichtlich des Einflusses der Lobbyisten sind sich die Parteilager uneinig. Während die Demokraten die Verstärkung des Einfluss der Lobbyisten erwarten, gehen die Republikaner – in Erwartung, dass Donald Trump seine Wahlversprechen umsetzen wird -, von einer Verringerung der Macht der Lobbyisten aus.

(CF)