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Allgemeiner Werteunterricht oder Religionsunterricht?

Mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 gibt es in Luxemburg keinen Religionsunterricht mehr. YouGov fragte in Deutschland nach und erhielt eindeutige Meinungen zugunsten des allgemeinen Werteunterrichts. Religion sollte wohl behandelt werden, aber nicht im Zentrum stehen.

Die Zusammenfassung der beiden Befürwortungen und der beiden ablehnenden Haltungen verdeutlicht noch einmal die durchgehende Befürwortung eines allgemeinen Werteunterrichts, der in den östlichen Bundesländern erheblich deutlicher befürwortet wird (81 Prozent) als in den westlichen Bundesländern (66 Prozent).

Auch in der Gegenfrage, welche Aspekte dem Religionsunterricht zukommen sollen, spiegeln sich diese Auffassungen wider. Ein Fünftel (21 Prozent) der Befragten möchten den Religionsunterricht im Zentrum sehen, ein Sechstel (15 Prozent) möchte verschiedene Religionen im Zentrum sehen, jedoch drei Fünftel (60 Prozent) möchten dagegen, dass „Allgemeine Ethik, Werte und Normen“ im Zentrum des Unterrichts stehen.

In dieser Hinsicht ist diese Umfrage eine weitere Differenzierung der YouGov-Umfrage (vom Mai 2015) zu Schulfächern, in der 22 Prozent keinen christlichen Religionsunterricht an den Schulen haben wollten, 58 Prozent es als Wahlfach billigten und 12 Prozent es als Pflichtfach sehen wollten.

Ähnliche Verteilungen - und Vorbehalte - wurden bereits 2003 festgestellt: Stellenwert des Relionsunterrichts.

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In verschiedenen deutschen Medien war die Meldung zur Umfrage damit überschrieben, dass die „Mehrheit für Abschaffung des Religionsunterrichts“ sei, was von YouGov ebenfalls getitelt wurde.

Allerdings heißt es dann im Text von YouGov: „Doch die Zustimmung zu einem allgemeinen Werteunterricht bedeutet nicht, dass Religionen nicht mehr behandelt werden sollten. Eine Mehrheit will, dass verschiedene Religionen bzw. Konfessionen behandelt werden, nur sollen diese eben nicht im Zentrum stehen (66 Prozent).“