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JesusHouse und Taizé-Jugendtreffen

Der Statistik-Beobachter: Religiöse Jugendtreffen nutzen gerne auch Teilnehmerzahlen, um ihren Erfolg zu demonstrieren. Dabei bleibt aber völlig unklar, wie diese Zahlen erhoben werden. Gleichzeitig veranschaulichen diese Zahlen im Zeitverlauf die relative Erfolglosigkeit dieser Missionsarbeit unter Jugendlichen, was die Veranstalter aber nicht zu irritieren scheint.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Missionsveranstaltung evangelikaler Christen: „JesusHouse“ (24. Februar bis 5. April 2020) die von der Organisation pro Christ organisiert wird. Zielgruppe sind 13- bis 17-Jährige, mit 5 Abenden „an über 250 Locations“ mit einer zentralen Veranstaltung, die bundesweit „gestreamt“ wird.

In einem Werbeartikel im evangelikalen Magazin ideaSpektrum werden auch die Zahlen der TeilnehmerInnen genannt.

Nirgendwo wird auch nur ansatzweise erläutert, wie diese Zahlen zustande kommen. Die Veranstaltungsräume, heißt es, reichen von Wohnungen bis zu hin kleinen Hallen. Auf eine fowid-Anfrage bei pro-Christ gab es keine Antwort.

Für den Anklang von Themen oder Organisationen lässt sich auch die Zahl der Aufrufe von spezifischen Organisationsvideos auf youtube feststellen.

Die Werbevideos auf youtube haben nur wenige Aufrufe. „JESUSHOUSE 2020 – So funktioniert’s“ wurde am 8. August 2019 hochgeladen und hatte nach sieben Monaten (am 26.02.2020) insgesamt 162 Aufrufe, das sind weniger als ein Aufruf pro Tag. Eine andere Version von: „JESUSHOUSE 2020 - So funktioniert’s“ am 29. Mai 2019 von proChrist (1.550 Abonnenten) hochgeladen, hat nach sieben Monaten 1.872 Aufrufe, das sind 9 Aufrufe pro Tag. Das Video „Soooo fett wird der JESUSHOUSE-Stream!“, am 13.11.2019 hochgeladen, hat nach drei Monaten 857 Aufrufe, das sind knapp 10 Aufrufe pro Tag.

TAIZÉ

Für die „Europäischen Jugendtreffen“ der Taizé-Bewegung lässt sich ähnliches feststellen. Wie die Zahlen der TeilnehmerInnen erfasst werden ist nirgendwo auch nur angedeutet. Da die Veranstaltung sich über vier Tage hinzieht, fragt sich, wer gezählt wird. Alle TeilnehmerInnen oder jeden Tag einmal und dann die Gesamtsumme? Wie ist die Relation zwischen Dauergästen und den Gästen der zentralen Gebetsveranstaltungen? Keine Angaben.

Zudem haben die veröffentlichten Zahlen der TeilnehmerInnen die gleiche Tendenz, wie bei JesusHouse. Erst ein ansteigendes Interesse, dann ein Gipfelpunkt und wieder zurück auf bzw. unter Anfang.

(CF)