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Kirchliches Leben Bistum Dresden-Meißen 1989 - 2017

Bistum Dresden-Meißen

Das Gebiet des Bistums erstreckt sich nahezu über den gesamten Freistaat Sachsen (ausgenommen die Oberlausitz und der Südosten der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen). Zusätzlich gehören zum Bistum Teile des Freistaats Thüringen (Altenburg, Kahla, Ronneburg, Schmölln, Stadtroda, Gera, Bad Lobenstein, Schleiz, Greiz, Zeulenroda). Die Diözese wurde 1921 wiedererrichtet und hieß bis 1979 Bistum Meißen, mit Sitz in Dresden.

Das alte Bistum Meißen wurde 968 gegründet. Das katholische Bistum hörte nach der Reformation 1581 im Kerngebiet Meißen auf zu existieren. Die Ober- und Niederlausitz dagegen wurden nicht reformatorisch bedrängt, da die Lausitz noch königlich-böhmisches Lehen der katholischen Kaiser war.

1921 erhob Papst Benedikt XV. die Präfektur Meißen zum neuen Bistum Meißen, mit Sitz in Bautzen. Nach 1945 hat sich die Zahl der im Bistum Meißen lebenden Katholiken durch die Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten im Osten und Süden mehr als verdoppelt. Man brauchte zahlreiche neue Pfarreien und Seelsorgestellen. 1948 wurden die Gebiete, die inzwischen in Polen lagen gegen Teile von Görlitz ausgetauscht. Seit seiner Wiedererrichtung 1921 bis 1994 war das Bistum direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt.

1979 wurde die Bezeichnung des Bistums auf Dresden-Meißen geändert und verlegte im folgenden Jahr den Bischofssitz nach Dresden.

Grafik

Die Zahlen der referierten Ereignisse des kirchlichen Lebens (Taufen, Erstkommunion, Trauungen und Bestattungen) belaufen sich im Bistum Dresden-Meißen - in der relativen Häufigkeit ihrer Anzahl pro 1.000 Kirchenmitglieder - zumindest Anfang der 1990er Jahre weitab unter den relativen Zahlen für die gesamte katholische Kirche in Deutschland.

Die Taufen - als mittelfristige Zukunftszahl der Mitgliederentwicklung - belaufen sich in den neunziger Jahren auf 5 - 6 pro 1.000 Kirchenmitglieder (Katholisches Deutschland insgesamt: Durchschnitt 8 - 10), mit steigender Tendenz und liegen zwischen 2005 und 2012 über dem deutschen Durchschnitt. Ab 2013 sinken die Zahlen wieder. Zeitlich versetzt ergibt sich ein ähnlicher Trend für die Erstkommunionen, die zwar zwischenzeitlich immer wieder für 1-2 Jahre ansteigen, aber nicht das durchschnittliche Niveau Deutschlands erreichen. Insgesamt ist ab 2010 zuerst bei den Taufen und dann auch bei den Erstkommunionen ein Abwärtstrend zu sehen. 2017 ist eine absolute und relative Steigerung der Tauf- und Kommunionszahlen zu erkennen (in den meisten anderen Bistümern bereits 2016), auch Trauungen werden mehr nachgefragt.

Die Bestattungen belaufen sich auf 8 - 13 pro 1.000 (in Deutschland durchschnittlich 10). In den letzten 10 Jahren liegen sie recht stabil bei etwa 8 pro 1000 Mitglieder.

Die Trauungen - ein langfristiger Indikator für die Mitgliederentwicklung - liegen seit den 1990er Jahren ‚stabil’ bei 2 im Jahr pro 1.000 der Katholiken im Bistum, mit steigender Tendenz zwischen 2002 und 2007. Durch das Absinken des Bundesdurchschnitts in den letzten Jahren, liegen die Trauungen seit 2003 über dem deutschen Durchschnitt. Inzwischen liegen sie wieder im katholischen Durchschnitt bei etwa 2.

Die Mitgliederzahlen sind seit 1990 um 24 Prozentpunkte zurückgegangen. Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist auf die Hälfte gesunken, jedoch geht hier immer noch jeder sechste Katholik zum Gottesdienst. Man könnte daraus schließen, dass besonders diejenigen die Kirche verlassen haben, die eh schon nichts mehr damit im Sinn hatten und die Verbliebenen umso eifriger auch die Angebote der Kirche nutzen. Doch auch in dem recht kleinen Bistum sind die Austrittszahlen in den letzten 5 Jahren relativ hoch. Über 10.000 Mitglieder, das sind ca 7 Prozent der derzeitigen Mitglieder, haben die Kirche seit 2010 verlassen.

Tabelle absolute Zahlen
Tab2

(aktualisiert 2019)

SFE