Kirchliches Leben Erzbistum Freiburg 1960 - 2017
Das Erzbistum Freiburg liegt in Baden-Württemberg und umfasst die Gebiete des früheren Landes Baden sowie dem früheren preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen Hohenzollern. Es ist mit 1.852.404 Katholiken (Stand: 31. Dezember 2017) immer noch das drittgrößte Bistum Deutschlands (hinter dem Erzbistum Köln und Bistum Münster).
Das Erzbistum Freiburg wurde 1821 aus dem Bistum Konstanz und Teilen der Bistümer Mainz, Straßburg, Worms, Speyer und Würzburg gegründet. Das Freiburger Münster wurde von dem Status einer Stadtkirche zur Bischofskirche erhoben.
Die Bistümer Mainz, Fulda, Rottenburg und Limburg wurden danach dem neuen Erzbistum zugeordnet. Im Zuge des Preußenkonkordats von 1929 wurden wiederum die Bistümer Limburg und Fulda den Kirchenprovinzen Köln bzw. Paderborn zugeordnet.
In den großen Städten Freiburg, Karlsruhe und Mannheim wurden 1902 im Rahmen einer Neugliederung drei eigenständige Stadtdekanate errichtet. In diesen drei schnell wachsenden Großstädten sollte damit die katholische Kirche präsent bleiben. Die Stadtdekanate und die Gesamtkirchengemeinden der großen Städte hatten damit auch die Möglichkeit, das kirchliche Leben aktiv zu prägen und mitzugestalten. Neben den inhaltlichen Gemeinsamkeiten, bestehen unterschiedliche Schwerpunkte in den pastoralen und verwalterischen Aspekten.
Das badische Konkordat von 1932 regelt bis heute das Verhältnis des Bistums zum Staat, die Besetzung des Bischofsstuhles und die Zusammensetzung des Domkapitels.
2008 wurden die Dekanate nochmals neu geordnet. Dabei reduzierte sich deren Zahl von 39 auf 26, wobei die Aufteilung der Regionen unverändert blieb.
Eine weitere Einrichtung der Erzdiözese Freiburg ist das Erzbischöfliche Seelsorgeamt. Es unterstützt den Erzbischof bei der Planung, Durchführung und Auswertung von Seelsorgeaufgaben auf den verschiedenen Ebenen von der Pfarrgemeinde bis zur Diözese.
Die Anzahl der Seelsorgeeinheiten verringerte sich zum 1. Januar 2015 von 327 auf 224. Es blieben dabei nur 144 unverändert, die anderen 183 Seelsorgeeinheiten wurden zu 80 neuen zusammengefasst. Es änderte sich 2015 auch die rechtliche Struktur der Seelsorgeeinheiten als Körperschaften des öffentlichen Rechts. Seitdem handeln alle Pfarrgemeinden einer Seelsorgeeinheit rechtlich gemeinsam und haben eine gemeinsame Vermögensverwaltung. Daneben bleiben die Pfarreien jedoch weiterhin als eigenständige Einheiten des kirchlichen Rechts bestehen. Zum 1. September 2015 wurden die bisherigen Regionalstellen in Diözesanstellen umgewandelt.
In den vier dargestellten Ereignissen des kirchlichen Lebens (Taufen, Erstkommunion, Trauungen sowie Bestattungen) zeigen sich für das Erzbistum Freiburg ähnliche bis identische Ereigniszahlen pro 1.000 Katholiken wie im gesamten katholischen Deutschland.
In den beiden zukunftsträchtigen Ereignissen - den Trauungen wie den Taufen - sind die relativen Ereigniszahlen im Erzbistum bis 1989 beständig leicht unter den katholischen Gesamtzahlen, danach leicht darüber (bei den Trauungen bereits ab 1980). Bei den Taufzahlen ist zwischen 2013 und 2016 ein leichter Anstieg zu verzeichnen, der keine Ursache in höheren Mitgliedszahlen noch in höheren Eheschließungszahlen hat (außer 2010 ca 300 mehr Eheschließungen als vorher und nachher) der aber 2017 wieder verschwindet.
Von 1987 bis 2017 verringern sich die Mitgliederzahlen um knapp 18 Prozentpunkte und liegen damit im gleichen Zeitraum über der durchschnittlichen Verringerung der Mitgliederzahlen aller Bistümer in Deutschland (minus 11 Prozent).
Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist in den vergangenen 30 Jahren auf ca. 32 Prozent gesunken. Im Jahr 2017 geht damit nur noch jedes zwölfte Kirchenmitglied zum sonntäglichen Gottesdienst.
SFE
(aktualisiert 2019)