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Kirchliches Leben Erzbistum Hamburg 1995 - 2017

Das Erzbistum Hamburg liegt im Norden Deutschlands und umfasst die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein sowie den Landesteil Mecklenburg des Bundeslands Mecklenburg-Vorpommern. Es ist das flächenmäßig mit 32.520 km² das größte Bistum, zahlenmäßig zählt es zu den kleineren Bistümern Deutschlands. 2017 leben 402.576 Katholiken im Bistum, knapp 46 Prozent davon in Hamburg, 44 Prozent in Schleswig-Holstein und 10 Prozent in Mecklenburg.

Die erste Hamburger Kirche wurde 810 im Auftrag Karls des Großen geweiht. Er löste diese Kirche von der Jurisdiktion der Nachbarbischöfe heraus. Doch erst im Jahr 831 wurde das Erzbistum von Karls Sohn Ludwig gegründet, welches von Papst Gregor IV. bestätigt wurde.

Nach der Plünderung und Vernichtung Hamburgs durch die Wikinger 845 residierten die Erzbischöfe in Bremen und die Bistümer wurden zum Bistum Hamburg-Bremen vereinigt. In Hamburg bestand ein mit nur wenigen Rechten ausgestattetes Domkapitel weiter, das unter anderem den Bau des Mariendoms betrieb. Zwischen 1526 und 1528 gab es in Hamburg mehrere Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und den Anhängern der Reformation. In den Disputen konnten sich die Befürworter der Reformation durchsetzen. In der Folge verließen die katholischen Geistlichen die Stadt und die Feier der römischen Messe wurde verboten. Während der Reformation und endgültig mit dem Westfälischen Frieden wurde das Bistum komplett ausgelöscht. Die Betreuung der Katholiken auf dem ehemaligen Bistumsgebiet oblag danach dem Apostolischen Vikariat des Nordens.

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Das Erzbistum Hamburg wurde von Papst Johannes Paul II. 1994 (im Januar 1995 bestätigt) hauptsächlich aus Teilen des Bistums Osnabrück (mit dem Bischöflichen Amt Schwerin) sowie kleineren Gebieten des Bistums Hildesheim neu errichtet.

In den vier dargestellten Ereignissen des kirchlichen Lebens (Taufen, Erstkommunionen, Trauungen sowie Bestattungen) zeigen sich für das Erzbistum Hamburg durchgehend geringere Zahlen als im gesamten katholischen Deutschland.

Das Erzbistum liegt in der Diaspora, d. h. in den Gebieten Deutschlands, in der die Katholiken in der absoluten Minderheit sind. Das Erzbistum Hamburg ist das jüngste und von der Katholikenzahl eines der kleinen Bistümer (nur die vier in den neuen Bundesländern sind kleiner, sowie inzwischen Fulda und Eichstätt). Es entstand in der Folge der kirchlichen Neuordnung nach der Einigung Deutschlands.

Im Bistum Hamburg leben Katholiken aus 171 Nationen, davon kommen die meisten aus Polen (42.016) , aus Italien (7.291) und Portugal (6.964). Ende 2017 wohnten 87.863 fremdsprachige Katholiken mit Hauptwohnsitz im Erzbistum Hamburg. Das sind 5,1 Prozent mehr als im Jahr 2015, damit ist diese Zahl wiederum erheblich gestiegen.

Die steigende Zahl der Zuzügen aus dem „katho­lischen“ Ausland hat auch Einfluß auf die Gesamt-katholikenzahl im Erzbistum.

fremde katholiken
fremdsprach katholiken

Die zukunftsträchtigen Ereignisse der Trauungen liegen beständig unter den allgemeinen Zahlen des katholischen Deutschlands. Die Zahl ist seit der Gründung des Erzbistums jedoch relativ konstant und bewegt sich bei etwa 1,5 -2 Trauungen pro 1.000 Kirchenmitgliedern. Der Trend bewegt sich dennoch leicht abwärts, da in den letzten beiden Jahren nur noch 1 Trauung pro 1000 Kirchenmitglieder stattgefunden hat. Die Taufen verbleiben bei den durchgehend niedrigeren Ereigniszahlen - was auf eine durchschnittlich niedrigere Kinderzahl verweist. Allerdings stabilisieren sich die Taufen und nähern sich dem allgemeinen katholischen Trend ab 2006 an. Ab 2010 sind es jedoch wieder deutlich weniger. Bei den Erstkommunionen ist ein ähnlicher Trend auf gleichem Niveau sichtbar.

Zum sonntäglichen Gottesdienst gehen nur noch etwa 8 Prozent der Kirchenmitglieder.

tabelle absolut
tabelle relativ

(aktualisiert 2019 - SFE)