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Kirchliches Leben Nordkirche 1977 - 2017

Bereits 1977 entstand die Landeskirche Nordelbien aus dem Zusammenschluss der Landeskirche von Schleswig-Holstein, den Stadtkirchen von Lübeck und Hamburg, der Landeskirche Eutin und dem zu Hannover gehörenden Kirchenkreis Harburg. Seit 2007 haben die drei Kirchen an der Ostsee - die nordelbische, die mecklenburgische und die pommersche Kirche - bezüglich einer Fusion verhandelt, die zum Pfingstfest 2012 vollzogen wurde. In den statistischen Erhebungen ist die Vereinigung bereits 2011 zu sehen. Bereits da weist die EKD nur noch die Zahlen für die Nordkirche aus.

Geschichte

Anfang der 1970er Jahre entstanden Bestrebungen, die vier evangelischen Landeskirchen in den Gebieten nördlich der Elbe für eine bessere Zusammenarbeit, zusammenzuführen. Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche wurde am 1. Januar 1977 durch Vereinigung der vier selbständigen Landeskirchen und eines Kirchenkreises einer fünften Landeskirche gebildet. dabei ging es um den Zusammenschluss der Evangelisch-lutherischen Kirchen in Hamburg,  Lübeck,  Schleswig-Holstein und Eutin sowie den Kirchenkreis Harburg der Landeskirche Hannovers. Die Initiative zur Fusion dieser Landeskirchen ging von der Schleswig-Holsteinischen Kirche aus. Bereits 1956 hatte die Synode einen entsprechenden Beschluss gefasst. Doch erst 20 Jahre später, am 12. Juni 1976, trat die Verfassung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kraft. Zuvor war mit dem Vertrag über die Bildung der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche vom 1. Juli 1970 die NEK entstanden.

Die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche existierte von 1977 bis 2012. Sie ist zu Pfingsten 2012 in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland („Nordkirche“) aufgegangen.

Die Kirche hatte im Jahr 2010 594 Gemeinden mit etwa 2.019.300 Mitgliedern.

Die Bischofskirchen der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche waren der Schleswiger Dom (St. Petri) und die Hauptkirche St. Michaelis (der „Michel“) in Hamburg, bis 2008 auch der Lübecker Dom. Bis Ende 2003 unterhielt die Landeskirche eine Evangelische Akademie in Bad Segeberg beziehungsweise Hamburg.

Grafik

Bei den Taufen und Trauungen sind die relativen Zahlen der Ereignisse in der Landeskirche Norddeutschland bis 1990/91 unter dem Durchschnitt der EKD, danach bewegen sie sich leicht über der EKD. Bei den Bestattungen liegen die Zahlen dagegen gleich bleibend unter dem Durchschnitt der gesamten EKD.

Die absoluten Zahlen für die kirchlichen Ereignisse sind ab dem Jahr 2000 um ca. 30 -40 Prozent gesunken (Taufen 35 Prozent, Konfirmationen 26 Prozent, Trauungen 42 Prozent). Vor der Fusion der drei nordischen Kirchen betrug der Mitgliederrückgang ca. 33 Prozent, ab der Jahrtausendwende nur noch ca. 10 Prozent. Bei den Zahlen zu den Taufen, Konfirmationen und Trauungen sind vier Jahre nach der Fusion die Zahlen unter den vorigen Stand zurückgegangen. Die Zahl der Gottesdienstbesucher hat sich bis 2011 um 40 Prozentpunkte verringert. 2011 und 2012 machten sich neben der Fusion auch das „Jahr der Taufe” (2011) in den absoluten Zahlen der Taufe, Konfirmation und bei den Gottesdienstbesuchern deutlich bemerkbar. Jedoch hatte dies keinen Einfluß auf die relativen Ergebnisse, da die Mitgliederzahlen durch den Zusammenschluss ebenfalls angestiegen sind.

In den Jahren 1991-1995 sind höhere Austrittszahlen zu verzeichnen, als davor und danach (am Ende der 1980er bzw. Ende der 1990er Jahre). Sie liegen im Durchschnitt ca. 60 Prozentpunkte höher. Mögliche Ursache dafür könnte sein, dass 1991 erstmalig zusätzlich der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent des Steuerbetrags aus Einkommen-, Kapitalertrag- und Körperschaftsteuer erhoben wurde, was auch zur Erhöhung der Kirchensteuer führte. Im Jahr 2014 sind die Austrittszahlen sogar doppelt so hoch, wie 2012. Auch 2014 gab es eine Änderung im Steuergesetz, nach diesem sind die Banken berechtigt, die Kirchensteuern auf Kapitalerträge sofort an den Fiskus abzuführen.

Bis 1990 liegen die Verhältniszahlen pro 1.000 Mitglieder der Landeskirche Nordelbien generell unter dem westdeutschen Werten der EKD. Erst nach der Wiedervereinigung - durch ein Absinken der gesamten EKD-Werte aufgrund der geringen ostdeutschen Werte – steigen die Werte über den EKD-Durchschnitt. Nach 2011 sinken die Taufzahlen der vereinigten Nordkirche unter den Gesamtdurchschnitt der evangelischen Kirche. Konfirmationen und Trauungen bleiben noch leicht über dem EKD-Durchschnitt. Bemerkenswert sind die unterdurchschnittlichen Bestattungszahlen. Es könnte bedeuten, dass die Bevölkerung in den nördlichen evangelischen Gemeinden insgesamt jünger ist.

Absolute Zahlen
relative Zahlen

(aktualisiert 2019 - SFE)