Geburten - Religionszugehörigkeit der Eltern, 1953-2003
Die Kinder von religiös homogenen Elternpaaren stellen den größten Teil der Geburten. Hatten 1964 rund 800.000 Kinder evangelisch oder katholische religiös homogene Eltern, waren es bei den evangelisch / katholischen Ehepaaren zusammen 180.000 Kinder.
Der „Pillenknick“ verringert die religiös homogenen Geburten (1985) auf 310.000 Geburten (- 61 Prozent) und die evangelisch/katholischen Elternpaare auf 100.000 Geburten (- 44 Prozent). Unter „Pillenknick“ ist dabei nicht die Abwärtsbewegung/Verringerung der Anzahl der Geburten des Geburtenzyklus zu verstehen - darin zeigt sich nur der gleiche Trend wie bereits 1920 und 1939 -, sondern die nachfolgende stärkere Verringerung der Fertilitätsrate.
Von dieser Entwicklung sind die homogenen evangelischen Geburten stärker betroffen als die homogenen katholischen Geburten. In den 1980er Jahren werden pro Jahr rund 50.000 weniger Kinder in evangelisch homogenen Elternhäusern geboren als im katholischen Pendant. Für den Aufschwung 1985 - 1991 und den folgenden Abschwung gibt es eine einfache Erklärung.
1. Die religiös homogenen Ehen (sowohl die katholischen wie die evangelischen) nutzen ab 1963 die Pille, um ihre Kinderzahl auf die Wunschkinder zu begrenzen.
2. Die weniger geborenen Kinder ab 1991 sind die um eine Generation versetzte ‚Wiederholung’ des „Pillenknicks“ auf niedrigerem Niveau in schwächerer Ausprägung.