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10 Fakten über Atheisten in den USA

Die Zahl der Atheisten in den USA festzustellen, ist kompliziert. Es gibt Leute, die beschreiben sich als Atheisten und glauben an Gott oder einen universellen Geist. Ebenso gibt es Leute, die identifizieren sich mit einer bestimmten Religion, sagen aber gleichzeitig, dass sie nicht an Gott glauben. Aber eins ist sicher: Mit den Anstieg der „Nones“, den religiös ungebundenen Amerikanern, steigt auch die Zahl der Atheisten.

Anlässlich der „Reason Rally 2016“ der Nicht-Gläubigen hat das PEW-Forschungszentrum in einer Fakten-Prüfung zusammengestellt, was über Atheisten in den USA bekannt ist.

1. Der Anteil der Amerikaner, die sich als Atheisten verstehen, hat sich von 2007 auf 2014 verdoppelt. Waren es 2007 noch 1,6 Prozent der Amerikaner, die sich als Atheisten bezeichneten, so sind es 2015 bereits 3,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der Agnostiker von 2,7 auf 4 Prozent.

2. Atheisten sind, im Allgemeinen, eher Männer und jünger als die Gesamtbevölkerung: 68 Prozent sind männlich und der Altersmedian liegt bei 34 Jahren, gegenüber 46 Jahren für alle US-Erwachsenen. Sie sind zudem eher Weiße (78 Prozent) gegenüber 66 Prozent der Gesamtbevölkerung und sind formal besser ausgebildet. 43 Prozent haben einen College-Abschluss, gegenüber 27 Prozent der Bevölkerung.

3. Die sich selbst als Atheisten Bezeichnenden sind eher zur Demokratischen Partei hin orientiert (69 Prozent) und eine Mehrheit (56 Prozent) nennt sich selbst politische Liberale. Nur 10 Prozent bezeichnen sich als Konservative. Sie sind (zu 92 Prozent) für die gleichgeschlechtliche Ehe und (zu 87 Prozent) für den legalen Schwangerschaftsabbruch.

4. Obwohl „Atheist“ wörtlich eine Person bezeichnet, „die glaubt, dass es Gott nicht gibt“, glauben 8 Prozent der sich als Atheist Bezeichnenden an Gott oder einen universellen Geist, 2 Prozent sind sich dessen absolut sicher. Andererseits sagen 9 Prozent der Amerikaner, dass sie nicht an Gott glauben, ohne sich selbst als Atheist zu bezeichnen.

5. Verständlicherweise sagen 90 Prozent der sich selbst als Atheist Bezeichnenden, dass Religion keine oder eine nur geringe Rolle in ihrem Leben spiele und 97 Prozent sagen, dass sie selten oder niemals beten. Gleichzeitig wird es nicht als Widerspruch gesehen, als Atheist über seinen Platz in der Welt nachzusinnen. 31 Prozent sagen, sie hätten kürzlich einen spirituellen Frieden empfunden und 35 Prozent sagen, dass sie öfters über die Sinn und Zweck des Lebens nachdenken würden. Und mehr als die Hälfte (54 Prozent) empfinden einen tiefen Sinn des Wunderns über das Universum.

6. Auf die Frage, wie oft sie mit religiösen Leuten diskutieren würden, sagen nur 9 Prozent der Atheisten, dass sie das kürzlich getan hätten. Zwei Drittel (65 Prozent) diskutieren selten oder niemals mit Religiösen über Religion.

7. So gut wie kein Atheist (1 Prozent) kümmert sich bei ethischen Fragen um religiöse Ratschläge. Ein Drittel (32 Prozent) sagen, dass sie sich in ethischen Fragen primär an der Wissenschaft orientieren (gegenüber 20 Prozent im Jahr 2007). Eine Mehrheit (44 Prozent) sagt, dass sie sich „an praktischer Erfahrung und gesundem Menschenverstand“ orientieren.

8. US-Amerikaner mögen Atheisten weniger als die Mitglieder der meisten großen Religionen. In einer PEW-Umfrage von 2014 sollten die Befragten Gruppen mit einem „Gefühlsthermometer“ beschreiben, von Null (als kalt oder so negativ wie möglich) bis 100 (die wärmste, am positivsten mögliche Bewertung). Atheisten bekamen einen Durchschnittswert von 41, vergleichbar mit den 40 für Muslime, d. h. erheblich kälter als Bewertungen für Juden (63), Katholiken (62) und evangelikale Christen (61).

9. Für einen Präsidentschaftskandidaten wäre es nachteilig, nicht an Gott zu glauben. 51 Prozent sagen, dass sie einen gottlosen Kandidaten nicht schätzen würden. Gegenüber 2007, als das noch 63 Prozent sagten, ist das eine Veränderung. Gegenwärtig gibt es im Kongress auch keinen Atheisten und nur ein Mitglied, das sich als religiös ungebunden beschreibt.

10. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der US-Amerikaner sagen, dass es nicht notwendig ist, an Gott zu glauben um eine Moral zu haben, während 45 Prozent sagen, dass man an Gott glauben müssen, um gute Werte zu haben.

Präsidentschaftskandidaten

In einer anderen PEW-Studie (vom Januar 2016) wurde untersucht, ob es für einen Politiker von Nachteil sein könne, homosexuell zu sein. Das Ergebnis war so, dass es nachteilig sei, aber vier andere Eigenschaften fielen noch negativer ins Gewicht. Der größte Nachteil war danach, nicht an Gott zu glauben.


Demografie

In einer weiteren PEW-Studie wurden die Anteile der religiösen Orientierungen auf „Die USA als 100 Menschen“ dargestellt. Nach Altersgruppen untergliedert zeigt sich der jüngere Altersaufbau der religiös Nicht-Gebundenen.

(CF)