Glaube auf dem US-Kapitol
Der 115. Kongress der USA hat sich in Washington konstituiert und das PEW Research Center hat die religiöse Zusammensetzung von Abgeordnetenhaus und Senat recherchiert: schwergewichtig christlich und eine religiös nicht-gebundene Demokratin.
Der Anteil der Erwachsenen in den USA, die sich selbst als Christen bezeichnen, verringert sich seit Jahren kontinuierlich, aber im Kongress der USA sind die Verhältnisse so wie in den frühen 1960er Jahren: 91 Prozent bezeichnen sich als Christen. Das ist die gleiche Größenordnung wie im 87. Kongress (1961-1962, für den die ersten verlässlichen Zahlen vorliegen), als 95 Prozent der Mitglieder sich als Christen bezeichneten.
Unter den 293 gewählten Republikanern sind es nur zwei, die sich nicht als Christ bezeichnen, zwei jüdische Republikaner im Repräsentantenhaus. Die Demokraten sind zwar auch überwiegend (zu 80 Prozent) Christen, aber sie zeigen eine größere religiöse Vielfalt mit 28 Juden, 3 Buddhisten, 3 Hindus, zwei Muslimen und einem Unitarier, ebenso wie die einzige religiös ungebundene Abgeordnete, Kyrsten Sinema. Ebenso sind die 10 Kongressmitglieder, die sich weigerten, ihre religiöse Orientierung zu nennen, Demokraten.
Ebenso wie in den USA insgesamt hat sich der Anteil der Protestanten im Kongress verringert, von 75 Prozent (in 1961) auf aktuell 56 Prozent, während der Anteil der Katholiken im gleichen Zeitraum von 19 auf 31 Prozent angestiegen ist.
Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist eine Gruppe bemerkenswert unterrepräsentiert, die „Nones“, die religiös Ungebundenen. Während sie in der erwachsenen Bevölkerung 23 Prozent darstellen ist es im Kongress nur die bereits erwähnte Abgeordnete bei den Demokraten, d. h. 0,2 Prozent.
Beide Kammern des Kongresses sind schwergewichtig christlich, beide mit einer protestantischen Mehrheit. Auch wenn die protestantischen Mehrheiten annähernd gleich groß sind (58 Prozent im Senat und 55 Prozent im Repräsentantenhaus) so sind mehr Baptisten im Repräsentantenhaus, während Presbyterianer und Lutheraner höhere Anteile im Senat haben.
Ein Drittel der Mitglieder des Repräsentantenhaus sind Katholiken, während es im Senat ein Viertel (24 Prozent) sind.
Die größte nicht-christliche Gruppe sind die 30 jüdischen Kongressmitglieder, von denen 28 bei den Demokraten sind.
Hinsichtlich der „Freshman“ (die neuen Kongressmitglieder) zu den „Alteingesessenen“ gibt es keine großen Unterschiede.
Die größten Veränderungen in der religiösen Zusammensetzung der Mitglieder des 115. US-Kongress ist die Verringerung der Protestanten und dem größeren Anteil der Katholiken.
(CF)