Opposition gegen Todesstrafe in den USA steigt
In einer Zeitreihe des PEW-Forschungszentrums ist 2016 die Opposition gegen die Todesstrafe seit vierzig Jahren wieder auf einem Höchststand. Auch wenn es nicht die Mehrheit ist, so zeigen sich in dieser Frage Auffassungen wie zuletzt in den 1960er Jahren.
Die Zustimmung von US-Bürgern zur Todesstrafe für Mord ist seit vierzig Jahren auf seinem niedrigsten Wert angekommen. Die Hälfte der US-Amerikaner (49 Prozent) befürworten im August 2016 die Todesstrafe für Mord, 42 Prozent sind dagegen.
Eine ähnliche Verteilung hatte es zuletzt in den 1960er Jahren gegeben, als die Gegner der Todesstrafe für Mord sogar etwas ausgeprägter war (mit 47 Prozent) als die Befürworter (mit 42 Prozent). Danach stiegen die Anteile der Befürworter der Todesstrafe bis 1994 kontinuierlich an (80 Prozent Zustimmung). Seitdem verringert sich die Unterstützung für die Todesstrafe wieder kontinuierlich.
Auch wenn die Unterstützung der Todesstrafe in allen Gruppen zurück gegangen ist, zeigt sich – hinsichtlich der Parteipräferenz - der geringste Rückgang bei den Republikanern (von 87 auf 72 Prozent), während sich bei den Demokraten die Zustimmung zur Todesstrafe mehr als halbiert hat (von 71 auf 34 Prozent). Während also vor zwanzig Jahren die Anhänger beider Parteien für die Todesstrafe waren, gibt es seitdem eine stärker werdende Kluft zwischen den Republikanern (mehrheitlich dafür) und den Demokraten (mehrheitlich dagegen).
Hinsichtlich verschiedener anderer Merkmale zeigt sich, dass die Frauen eher gegen die Todesstrafe sind als dafür (45 vs. 43) während die Männer deutlich eher dafür als dagegen sind (55 vs. 38).
Nach Ethnien sind die weißen US-Bürger mehrheitlich für die Todesstrafe (57 vs. 35), während die Schwarzen ebenso wie die Hispanier dagegen sind (63 vs. 29 bzw. 50 vs. 36).
Die Jüngeren sind ebenso wie die Akademiker eher gegen die Todesstrafe (51 vs. 42).
Die Positionierung nach Parteipräferenzen und Religionszugehörigkeiten verweist auf die sich darin ausdrückenden konträren Weltanschauungen.
Die Republikaner sind ausgeprägt (72 %) für die Todesstrafe, während die Demokraten zwar nicht ganz so ausgeprägt aber mit deutlicher Mehrheit gegen die Todesstrafe sind (58 vs. 34). Die „Unabhängigen“ halten sich die Waage (45 vs. 44).
Hinsichtlich der Religionszugehörigkeit zeigt sich eine klare Reihung von Befürwortern der Todesstrafe. Weiße Evangelikalen sind (mit 69 Prozent) für die Todesstrafe, ebenso wie der evangelische Mainstream (mit 60 % Befürwortern). Ebenso besteht bei den weißen Katholiken eine Mehrheit (54 Prozent) für die Todesstrafe, während die hispanischen Katholiken eher dagegen sind (46 vs. 43).
Die Konfessionslosen sind die Gruppe, die sich am deutlichsten als Gegner der Todesstrafe äußert (50 vs. 40).